Davidson trotz geplatztem Jaguar-Deal gelassen
Nachdem er einen Jaguar-Deal schon fast fix in der Tasche hatte, steht Anthony Davidson nun wieder ohne Rennvertrag da
(Motorsport-Total.com) - Für den Star des heutigen Trainingstages in Shanghai, Anthony Davidson, der in beiden Sessions Bestzeit fuhr und am Nachmittag um fast eine Sekunde schneller war als der Rest des Feldes, schien die Formel-1-Zukunft bis vergangenen Freitag so gut wie abgesichert, ehe Ford plötzlich bekannt gab, das Jaguar-Team aus der Königsklasse abziehen zu wollen.

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Mit seinen Leistungen empfiehlt sich Davidson für höhere Aufgaben
Der 25-jährige Brite, der sich eigenen Angaben nach "in viel versprechenden Verhandlungen" mit Jaguar befunden hat, aber noch keinen Vertrag in der Tasche hatte, steht dadurch mit einem Schlag vor dem Nichts, was seine Chancen auf ein Renncockpit angeht, denn abgesehen von Jordan und Minardi - beides nicht gerade attraktive Optionen - hat kein Team mehr einen Platz frei. Davidson muss also hoffen, dass Jaguar einen Käufer findet und die neuen Besitzer von ihm genauso angetan sind wie die momentane Führung.#w1#
"Es gibt jetzt natürlich weniger Teams zur Auswahl", erklärte der BAR-Honda-Testpilot nach seiner beeindruckenden Performance heute in China, "und klarerweise bin ich jetzt, wo das mit Jaguar passiert ist, nicht mehr so zuversichtlich wie davor. Alles hängt in der Luft. Ich weiß nicht, was passieren wird. Hören sie auf, hören sie nicht auf? Ich habe keinen blassen Schimmer."
Sorgen machen muss er sich deshalb aber nicht, wie er selbst bestätigte: "Was ich weiß, ist, dass ich einen sicheren Testvertrag für nächstes Jahr in der Tasche habe - Rennen fahren wäre ein Bonus. Man muss das so sehen, denn sonst wird man noch verrückt, wenn es nicht klappt." Ein Verbleib bei BAR-Honda könnte sich unter Umständen ja auch als Goldgriff entpuppen, falls Buttons Wechsel zu BMW-Williams durchgeht oder die Teams 2005 drei Autos einsetzen können.
Davidsons beeindruckende Freitagszeiten erklären sich übrigens zum Teil dadurch, dass er höhere Drehzahlen fahren und mehr Reifensätze verwenden kann, doch seine heutige Marke am Nachmittag sei mindestens auf dem Level von Button gewesen, unterstrich er: "Meinen Run kann man mit dem von Jenson vergleichen", sagte er trotz fast einer Sekunde Vorsprung, "denn Jenson war mit einem angefahrenen Reifensatz unterwegs."

