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Davidson soll bei Midland Teamleader werden
Noch im September wird Anthony Davidson erstmals einen Jordan-Toyota testen - Herbert wünscht sich ihn als Teamleader
(Motorsport-Total.com) - Dass Anthony Davidson 2006 unbedingt wieder Rennen fahren möchte, ist bekannt. Dass er in Verhandlungen mit Midland steht, ist auch alles andere als ein Geheimnis - und doch ist das Thema weiterhin eines der heißeren am Transfermarkt. Eine Einigung zwischen dem jungen Briten und dem Rennstall des Milliardärs Alexander Shnaider ist mindestens möglich, hängt aber noch von einigen Faktoren ab.

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Hat das Warten satt: Anthony Davidson stand bei BAR-Honda in Buttons Schatten
Zunächst einmal steht am 13. September in Silverstone ein vorerst einmaliger Test auf dem Programm, bei dem man sich gegenseitig abtasten kann. Aber: "Das muss noch nichts bedeuten", erklärte Davidson im Interview mit 'ITV'. "Ich habe noch nichts unterschrieben. Es ist erst einmal nur eine einmalige Sache, aber für mich ist wichtig, dass ich meinen Namen in die Auslage stellen und zeigen kann, dass es mir ernst damit ist, 2006 ein Renncockpit zu ergattern."#w1#
Davidson will nicht länger auf BAR-Honda warten
Für den 26-Jährigen wäre BAR-Honda weiterhin die Wunschoption, doch weil die Affäre "Buttongate" noch immer nicht klarer wird, könnte er sich mit einem zu langen Warten auf ein Stammcockpit bei seinem derzeitigen Team andere Möglichkeiten verbauen. Dieses Risiko will Davidson nicht mehr eingehen. Stattdessen ist er bereit, für ein Renncockpit auch Abstriche zu machen, was die Konkurrenzfähigkeit angeht.
Midland ist aber durchaus nicht seine einzige Option für 2006: "Wir haben Kontakt zu BMW aufgenommen und reden noch immer mit BAR und Honda über nächstes Jahr", sagte er. "Ich habe aber einen Testvertrag als Minimum mit BAR-Honda, wenn sich sonst nichts ergeben sollte. Das haben wir schon mal in der Tasche, was mir die Möglichkeit gibt, sehr aggressiv nach Möglichkeiten bei anderen Teams zu suchen."
Racer-Qualitäten Davidsons werden in Frage gestellt
"Das Problem ist", seufzte er, "dass sich die Leute immer fragen, ob ich das Rennfahren verlernt habe. Ich höre immer: 'Davidson ist schnell, aber ist er auch ein guter Racer?' Das ist das einzige Handicap, das ich im Moment sehe, wenn wir mit Teams reden. Vor allem letztes Jahr haben das ein paar Teams als Argument gegen mich verwendet. Also lasst mich Rennen fahren, dann zeige ich diesen Bastarden, dass ich es drauf habe!"
Johnny Herbert, Sporting Relations Manager des Jordan/Midland-Projekts, hat indes keine Zweifel an der fahrerischen Klasse seines erklärten Wunschkandidaten, weshalb er Davidson als Teamleader verpflichten möchte: "Er ist die Sorte Fahrer, die ich mir gut als Kern für die Zukunft vorstellen könnte. Daher hoffe ich, dass wir zusammenarbeiten werden. Anthony könnte unsere Führungspersönlichkeit werden, denn er ist einer der besseren Fahrer."
Der britische Landsmann Davidsons betonte weiter, dass es "heutzutage einfach notwendig" sei, eine echte Nummer eins im Team zu haben, was momentan mit den beiden Neulingen Tiago Monteiro und Narain Karthikeyan ja nicht der Fall ist. Sollte Davidson tatsächlich kommen, könnte er jede Menge Testerfahrung und Know-how von BAR-Honda mitbringen, was Midland gerade in der Aufbauphase nicht ungelegen kommen würde.
BAR-Honda würde Davidson für Midland freigeben
Es steht und fällt aber alles mit der Freigabe von BAR-Honda, die zumindest dann, wenn Button bleiben darf, kein Problem sein sollte: "Unterm Strich ist es Anthonys Entscheidung", meinte Teamchef Nick Fry. "Der Jordan ist keines der Spitzenautos, aber wenn sie die Möglichkeit haben, ihm einen Rennvertrag anstelle eines Testvertrages anzubieten, dann sollte er das sorgfältig in Betracht ziehen."
Damit steigen gleichzeitig auch die Chancen von Takuma Sato auf einen Verbleib bei BAR-Honda, denn wenn Button nicht kommen sollte, würde nun wohl der Japaner - oder Nick Heidfeld - den Zuschlag erhalten. Davidson scheint um das zweite Cockpit aus dem Rennen zu sein, ansonsten würde Fry hartnäckiger versuchen, ihn hinzuhalten, bevor sein langjähriger Edelreservist einen Vertrag bei Midland unterschreibt.

