• 15.05.2006 11:56

  • von Marco Helgert

Dassas: "Alle sollten zufrieden sein"

Renaults neuer Teampräsident hofft, dass die Streitigkeiten um die Zukunft der Formel 1 auch bei den anderen Herstellern nun beendet sein werden

(Motorsport-Total.com) - Nur wenige Stunden vor dem Spanien-Grand-Prix sorgten gleich zwei Meldungen für hellen Aufruhr, die miteinander zwar sehr viel gemeinsam haben, aber dennoch im Grund gänzlich unterschiedlich sind. Zum einen beschlossen die Hersteller der 'GPMA' ein Dokument, das von allen Seiten akzeptiert werden soll. Dies soll Grundlage sein, damit alle 'GPMA'-Mitglieder auch ein neues Concorde-Agreement unterzeichnen.

Titel-Bild zur News: Renault-Teampräsident Alain Dessas

Alain Dessas kam in stürmischen Zeiten als Nachfolger von Patrick Faure ins Amt

Renault hat daran mitgewirkt, aber zeitgleich erklärt, dass man ein Abkommen mit Bernie Ecclestone unterzeichnen wird. Die Franzosen haben sich de facto bereits bis 2012 an die Formel 1 gebunden. "Wir haben ein Abkommen mit Bernie Ecclestone und wir arbeiteten auch sehr eng mit den anderen Herstellern, den 'GPMA'-Mitgliedern, zusammen. Wir haben zusammen einen Fortschritt erreicht und etwas besiegelt, mit dem jeder zufrieden sein sollte", so Renault-Vizepräsident Alain Dassas.#w1#

Andere Hersteller sollen mitziehen

Renault war zufrieden genug, um sich direkt an Ecclestone zu binden. "Wir wollen schnell vorankommen", erklärte er weiter. Schon seit Wochen drängten die Franzosen auf eine Entscheidung. "Das kommerzielle Abkommen ist gut. Die Verteilung der Formel-1-Einnahmen ist nun viel ausgeglichener. Gegenüber dem, was wir vorher hatten, ist es eine große Steigerung." Zudem tritt das neue Abkommen schon 2006 in Kraft.

Zahlen wollte der Franzose nicht nennen, aber die von der 'GPMA' anvisierten 60 Prozent der Gesamteinnahmen der Formel 1, die an die Teams ausgeschüttet werden sollten, wurden nicht erreicht. "Wir haben uns für weniger entschieden, dafür gilt es schon ab 2006 an", so Dassas, der die anderen Hersteller zum Handeln aufforderte. "Wir haben entschieden, voranzugehen, ich hoffe, die anderen Hersteller ziehen mit."

Renault dachte über Ausstieg nach

Innerhalb der Herstellervereinigung gab es aber offenbar einige Streitpunkte, da sich die Verhandlungen schon zu lange hinschleppten, ohne dass eine Aussicht auf den Durchbruch bestand: "Wir wollten in der 'GPMA' bleiben, aber zu einem bestimmten Zeitpunkt muss man auch für sich selbst Verantwortung tragen. Wir hoffen aber, dass wir weiter als eine Gruppe zusammenbleiben werden."

Schon vor Monaten wurde gemunkelt, Renault steige Ende 2006 aus der Formel 1 aus. Offenbar gab es auch Überlegungen in diese Richtung, der kleine Durchbruch in Spanien beendet diese Diskussionen aber. "Wir hätten uns vielleicht nach einem Weg umgesehen, um auszusteigen, aber nicht so abrupt. Daher wollten wir Bedingungen erreichen, mit denen wir leben können. Mit einem besseren Concorde-Agreement können wir das", so Dassas.