• 15.05.2006 10:59

  • von Adrian Meier

Fry: "Werden uns weiter verbessern"

Nach einer soliden Vorstellung in Barcelona will Honda bei den nächsten Rennen McLaren-Mercedes überflügeln - Vorstoß an die Spitze bleibt weiterhin das Ziel

(Motorsport-Total.com) - Mit den Plätzen sechs und sieben für Jenson Button und Rubens Barrichello etablierte sich Honda in Barcelona als eines der stärksten Verfolgerteams hinter Renault und Ferrari und fuhr etwa auf dem gleichen Level wie McLaren-Mercedes. Dennoch entspricht das Ergebnis aus dem Grand Prix von Spanien nicht den Ansprüchen des japanischen Rennstalls, der in den nächsten Rennen näher an die Spitze heranrücken will.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello vor Jenson Button

Die Honda-Piloten belegten in Barcelona die Ränge sechs und sieben

Teamchef Nick Fry gibt sich optimistisch, dass man schon bald weitere Fortschritte erzielen wird: "Ich bin eher ein Typ, der sagt: 'Die Tasse ist halb voll' als 'die Tasse ist halb leer'." Auf dem 'Circuit de Catalunya' konnten seine beiden Piloten zumindest mit Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes gut mithalten, Button erreichte mit weniger als zwei Sekunden Rückstand auf den Finnen das Ziel.#w1#

Honda befindet sich in einem Lernprozess

"Wir haben in der Konstrukteurswertung ein bisschen auf McLaren aufgeholt, zwar nur wenig, aber immerhin haben wir das Rennen mit beiden Autos beendet, und wir sind ganz klar an ihnen dran", erklärt Fry. Da die "Silberpfeile" derzeit das Team direkt vor seinem Rennstall seien, werde sich Honda nun vor allem darauf konzentrieren, McLaren-Mercedes hinter sich zu lassen.

"Inakzeptabel wird die Situation erst dann, wenn man keinen Plan mehr hat." Nick Fry

Dass man momentan jedoch noch lange nicht an Siege denken kann, beunruhigt Fry nicht, schließlich hat das Team weiterhin ein klares Ziel vor Augen: "Meine Einstellung ist, dass solange wir uns in einem Lernprozess befinden und wir einen Plan haben, uns weiterzuentwickeln, ich zwar nicht glücklich bin, dies jedoch akzeptabel ist. Inakzeptabel wird die Situation erst dann, wenn man keinen Plan mehr hat."

Das Team arbeite darüber hinaus an zahlreichen weiteren Verbesserungen, die man unter anderem bei den nun anstehenden Testfahrten in Vallelunga ausprobieren und anschließend sobald wie möglich einsetzen möchte: "Wir haben eine Menge Ideen, wie wir das Auto verbessern können, und auch unser neuer Windkanal für 1:1-Modelle wird uns nach seiner Inbetriebnahme gute Resultate liefern."

Renault und Ferrari machen derzeit einen besseren Job

Daher könne er seinen Fahrern versprechen, dass man sich schon bald deutlich verbessern wird: "Solange wir Fortschritte machen, sind wir zwar natürlich immer noch frustriert, aber wir bewegen uns zumindest in die richtige Richtung." Mit dem Resultat in Barcelona habe man sich außerdem in der Verfolgerrolle etabliert: "Wir hängen die Leute hinter uns bezüglich der Position in der Meisterschaft und der Geschwindigkeit des Autos immer mehr ab."

"Wenn man daran denkt, dass man Zweiter werden wird, dann wird man auch Zweiter." Nick Fry

Dennoch bleibt der Anspruch von Honda ein anderer: "Offensichtlich machen Renault und Ferrari einen besseren Job als die restlichen Teams. Wir werden ihnen bis zum letzten Rennen die Hölle heiß machen und unser Bestes geben", zeigt sich Fry kämpferisch. Schließlich dürfe man sich niemals mit zweiten Plätzen zufrieden geben: "Wenn man daran denkt, dass man Zweiter werden wird, dann wird man auch Zweiter. Aber eine solche Denkweise kommt für uns nicht in Frage. Wir wollen so viele Gegner wie möglich besiegen. Ich habe am vergangenen Wochenende bereits zu irgendjemandem gesagt, dass Fußballmannschaften auch nicht auf den Platz gehen und sagen: 'Wir hoffen, dass wir guter Zweiter werden.'"

Schwieriges Rennen auch für den japanischen Konkurrenten

Unzufrieden mit dem gestrigen Rennen war anschließend auch Toyota, Hondas großer Konkurrent im japanischen Duell. Nachdem Ralf Schumacher nach einer Kollision mit Teamkollege Jarno Trulli weit zurückgefallen war und sein Rennen schließlich mit technischen Schwierigkeiten beenden musste, fiel auch der Italiener im Verlauf des Rennens aus den Punkten bis auf Rang zehn zurück.

Nachdem Toyota nach einem problematischen Saisonstart eigentlich den ansatzweise bereits erkennbaren Aufwärtstrend fortsetzen wollte, war Teamchef Tsutomu Tomita entsprechend enttäuscht über das Resultat: "Es sieht so aus, als müssten wir eine Menge Zeit investieren, um zu analysieren, was schief gelaufen ist. Wir müssen verstehen, warum wir die Geschwindigkeit der Top Teams nicht mitgehen konnten." Man werde daher nun ebenso wie Honda in der kommenden Woche versuchen, sich bei den anstehenden Testfahrten schnellstmöglich zu verbessern.