• 14.05.2006 13:48

Zukunft der Formel 1 bis 2012 gesichert

Die Zukunft der Formel 1 ist gesichert - die Hersteller legten ein Dokument vor, das alle einen soll - Ecclestones muss nur noch unterschreiben

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Zukunft der Formel 1 ist gesichert, das Schreckgespenst einer Piratenserie ist nach jahrelangem Poker um Macht und Millionen endgültig vertrieben: Die in der Königsklasse vertretenen Hersteller BMW, DaimlerChrysler, Honda, Renault und Toyota haben sich vor dem Großen Preis von Spanien in Barcelona darauf verständigt, eine Vereinbarung mit Chefpromoter Bernie Ecclestone über die künftigen kommerziellen Rahmenbedingungen der Formel 1 ab 2008 einzugehen. Im Zuge dieses Abkommens haben die fünf Hersteller die Teilnahme an der Formel-1-WM bis 2012 zugesagt.

Titel-Bild zur News: Start in Australien 2006

Die Formel 1 wird es inklusive aller Hersteller auch von 2008 bis 2012 geben

Der Entwurf eines neuen Concorde Agreements ab 2008 wurde gemeinsam von Ecclestone als Repräsentant der neuen Rechteinhaber 'CVC' und der 'Formula One Association' (FOA) und den Herstellern ausgearbeitet. Danach werden die Teams künftig 50 Prozent der gesamten Einnahmen der Königsklasse erhalten.#w1#

Weg für ein neues Concorde Agreement ist frei

Die Automobilkonzerne unterzeichneten am Sonntag ein so genanntes 'Memorandum of Understanding', eine schriftliche Absichtserklärung, die Ecclestone übergeben wurde. Als letzter Schritt fehlt jetzt noch die Unterschrift des Briten, um den Weg für das neue Concorde Agreement ab 2008 freizumachen. Damit ist die Drohung der Autokonzerne, eine eigene Rennserie zu starten, endgültig vom Tisch.

"Das heutige Memorandum stellt eine zufrieden stellende Lösung für die Zukunft des Sports dar. Auf diesem Resultat können wir aufbauen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam die Formel 1 auszubauen und zu einem größeren sportlichen Spektakel als jemals zuvor zu machen", sagte BMW Entwicklungsvorstand Burkhard Göschel als Vorsitzender der Herstellervereinigung 'GPMA', in der die fünf Konzerne organisiert sind.

Vor der Einigung über die kommerziellen Rahmendaten hatten sich die Hersteller schon sportlich beim Automobil-Weltverband FIA für die Formel-1-WM 2008 eingeschrieben, nachdem FIA-Präsident Max Mosley eine Deadline für die Einschreibung gesetzt hatte. Die elf aktuellen Teams der Königsklasse werden auch 2008 dabei sein, dazu kommt als 12. Rennstall das Prodrive-Team des Rallye-WM-Vermarkters und früheren BAR- und Benetton-Teamchefs David Richards.

Finanzverteilung in der Formel 1 neu geordnet

Nach der Einschreibung bei der FIA sind die Hersteller jetzt auch an der Ausarbeitung des neuen Reglements ab 2008 beteiligt und bringen sich dort ein. Bei einer Sitzung der Arbeitsgruppe aller Teams am vorigen Mittwoch wurde dabei bereits unter anderem der Wunsch der FIA, die Motorenentwicklung ab 2008 für drei Jahre einzufrieren, per Mehrheitsbeschluss abgelehnt.

Mercedes-Sportchef Norbert Haug sieht die Formel 1 nach den neuesten Entwicklungen auf einem sehr guten Weg. "Wenn wir diese Einigung mit Ecclestone erreichen, ist das ein sehr großer Schritt in die richtige Richtung. Wir sparen alle beim neuen Reglement, auf der anderen Seite bekommen alle Teams mehr Geld", sagte Haug am Sonntag dem 'Sport-Informations-Dienst'.

Nach den aktuellen Vereinbarungen erhalten die Teams nur 47 Prozent der Fernseheinnahmen, was rund 22 Prozent des Gesamterlöses der Formel 1 entspricht. Diese Summe wird jetzt mehr als verdoppelt. "Das ist den Herstellern zu verdanken. Wir haben eine ganze Reihe unserer Ziele erreicht", meinte Haug. Vor allem die Erzrivalen Mercedes und BMW hatten innerhalb der Herstellervereinigung 'GPMA' gut zusammengearbeitet. "Man muss den Zuschauern mehr bieten. Dieser Sport ist für die Kunden gemacht und nicht für die Techniker", meinte Haug: "Man muss den Fans einfach mehr Gegenwert für das Eintrittsgeld bieten."