• 08.10.2009 21:12

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Das Vatanen-Team: "Frische Kräfte für den Wandel"

FIA-Präsidentschaftskandidat Ari Vatanen benennt sein Team: Schattenkabinett mit großen Namen und kleinen Clubs - Zwei Vertreter aus Deutschland

(Motorsport-Total.com) - In zwei Wochen wird sich in Paris entscheiden, wer Max Mosley als Präsident des Automobilverbandes FIA beerben wird. Es ist ein Duell zwischen dem ehemaligen Ferrari-Rennleiter Jean Todt und dem als Reformer auftretenden früheren Rallyestar Ari Vatanen. Während Todt die Unterstützung des bisherigen Amtsinhabers genießt, der kaum eine Chance auslässt, sich für den Franzosen stark zu machen, hat Vatanen unter anderem die Formel-1-Fahrer als Fürsprecher.

Titel-Bild zur News: Ari Vatanen

Ari Vatanen will am 23. Oktober zum neuen FIA-Präsidenten gewählt werden

"In meinen jungen Jahren als aktiver Motorsportler und später als Abgeordneter hätte ich nie gedacht, dass ich mich einmal um das Amt des FIA-Präsidenten bewerben würde", sagt der Finne, der die Strukturen in der Pariser Motorsportbehörde modernisieren möchte und für mehr Transparenz wirbt. "Erst nachdem mich eine Reihe von Mitgliedsclubs, die auf den Wandel hoffen, darauf angesprochen haben, wurde mir klar, dass es mit vereinten Kräften zu schaffen ist."#w1#

"Together we will - zusammen werden wir es schaffen!" - so lautet das neue Motto von Vatanen, welches in ähnlicher Form schon Barack Obama zum Star des amerikanischen Präsidentschaftswahlkamofes machte. "Wir wollen den Wandel, und dazu gehören frische Kräfte", stellt Vatanen klar. "Die Kandidaten auf meiner Liste verkörpern einen neuen Denkansatz für eine neue Zeit. Sie sind bereit die FIA zu erneuern und als einen vertrauenswürdigen und in der Öffentlichkeit angesehenen Verband zu neuen Höhen zu führen."

Der frühere Europaparlamentarier hat sowohl Vertreter von kleinen als auch von großen nationalen Automobilclubs aus aller Welt für sich gewinnen können. "Kein Kandidat und keine Kandidatin ist auf meiner Liste dabei, nur weil er oder sie mir mehr Stimmen bringen kann", verspricht Vatanen. "Alle bestätigten spontan den Wunsch nach Wandel. Dafür treten sie an - deshalb habe ich sie angesprochen."

"Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Tatsache, dass sie sowohl kleine als auch größere Clubs vertreten. Um die Aufgaben der Zukunft zu bewältigen, wollen und brauchen wir einen geeinten Weltverband. Ein großartiges Programm kann jeder aufstellen und mal schnell Abhilfe hier oder eine Anpassung dort versprechen, doch echten und nachhaltigen Wandel können wir nur bewirken, wenn wir mit vereinten Kräften auf ein gemeinsames Ziel hin arbeiten."

Auch ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk spielt im Vatanen-Team eine gewichtige Rolle. Der Deutsche, der vor der Nominierungsphase selbst als eventueller Mosley-Nachfolger gehandelt wurde, stellt sich als möglicher neuer erster Vizepräsident im Bereich Sport voll in den Dienst des erhofften Umbruchs. "Meine Kandidaten für die beiden 1. Vizepräsidentenämter bringen viel Erfahrung mit", sagt der Todt-Gegenkandidat. "Darauf kommt es an, denn zusammen mit den Vizepräsidenten müssen sie den Reformprozess leiten, und zwar in einem sehr schwierigen Umfeld."

Hermann Tomczyk

ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk hat viel Erfahrung mit FIA-Gremien Zoom

"Es ist nicht zu bestreiten, dass es kaum bessere Kandidaten für die Ämter der Vizepräsidenten für Automobil, Mobilität und Tourismus geben kann als meine Teamkollegen. Die nominierten Senatsmitglieder sind alle sehr erfahren, schließlich sollen sie die Aufsicht über die Investitionen und Finanzen unseres Weltverbandes führen. Einige von ihnen nehmen eine beratende Funktion wahr."

"Für den Bereich Sport habe ich Kandidaten gesucht, die mit dem Motorsport von der Pike auf und bis hin zum Spitzensport vertraut sind. Diese Kandidaten sollen auch gewährleisten, dass wir die verschiedenen nationalen Positionen zu den Aktivitäten unseres Weltverbandes gebührend beachten. Dabei möchte ich bewusst ein Gegengewicht schaffen, zum Beispiel zum kompromisslosen, allein von Geschäftsinteressen geleiteten Promotertum", sagt Vatanen und dürfte somit bei Bernie Ecclestone Sorgenfalten auf der Stirn entstehen lassen.

"Ich bin schließlich sehr stolz auf die zwei starken Kandidatinnen auf meiner Liste", verweist Vatanen auf die beiden Frauen im Team, Beaulah Schoeman (Südafrika) und Maria Spetz (Schweden). Die FIA gilt bislang als reiner Männerclub, Frauen befinden sich derzeit fast ausschließlich an den Schreibtischen der Sekretariate. Der finnische FIA-Präsidentschaftskandiat setzt auf die weibliche Note: "Es wird auch langsam Zeit!"

Das Vatanen-Team in der Übersicht:

Fernando Falcó y Fernandez de Cordova, Marqués de Cubas - Kandidat für das Amt des Senatspräsidenten
Bernard Tay - Kandidat für das Amt des Ersten Vizepräsidenten Automobil, Mobilität und Tourismus
Hermann Tomczyk - Kandidat für das Amt des Ersten Vizepräsidenten Sport

Kandidaten für den Senat:
Robert L. Darbelnet (USA) - AAA
Beaulah Schoeman (Südafrika) - MSA
Eduardo Silva Araya (Chile) - ACCHI
Setsuo Tanaka (Japan) - JAF
Guido van Woerkom (Niederlande) - ANWB

Kandidaten für die Vizepräsidentschaft Automobil, Mobilität und Tourismus:
Ivan Dibós (Peru) - TACP
Mike Harris (USA) - AAA
Earl Jarrett (Jamaika) - JAA
Niklaus Lundsgaard-Hansen (Schweiz) - TCS
Peter Meyer (Deutschalnd) - ADAC
Tim Shearman (Kanada) - CAA
Maria Spetz (Schweden) - M

Kandidaten für die Vizepräsidentschaft Motorsport:
HRH Prince Feisal Al Hussein (Jordanien) - RACJ
Antonis Michaelides (Zypern) - CAA
John Naylor (Irland) - RIAC
Arie Ruitenbeek (Niederlande) - KNAF
Kari O. Sohlberg (Finnland) - AKK-Motorsport
Mumtaz Tahincioglu (Türkei) - Tosfed
Jack Wavamunno (Uganda) - FMU