Das neue Spa: Nur die Boxengasse passt nicht

Die Fahrer stellen den Neuerungen in Spa-Francorchamps nach dem ersten Testtag durchwegs gute Noten aus, nur die Boxengasse erntete Kritik

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 ist endlich wieder in Spa-Francorchamps! Genau 667 Tage nach dem bisher letzten Grand Prix von Belgien im September 2005 wurde die Naturrennstrecke in den Ardennen heute mit dem ersten von drei offiziellen FIA-Testtagen in dieser Woche quasi wiedereröffnet - und das gleich in Anwesenheit von allen elf Teams.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Die neue Boxengasse ist wohl wirklich ein bisschen zu eng geraten...

Tausende schaulustige Fans ließen es sich nicht nehmen, die von Bernie Ecclestone angeforderten Modifikationen des nunmehr 7,004 Kilometer langen Kurses und der Anlagen persönlich zu begutachten. Und sie bekamen einiges zu sehen: Die Bus-Stop-Schikane geht nun rechts-links statt links-rechts, die Mauer in der La-Source-Haarnadel wurde zurückversetzt, ein neues Asphaltband aufgetragen und mehrere Auslaufzonen hat man - gemäß Formel-1-Trend - vom Kies befreit.#w1#

Fahrer wegen der Boxengasse besorgt

Für Diskussionen sorgte allerdings die neue Boxeneinfahrt, die erstens eng ist und zweitens schwer einsehbar, was einige Piloten bemängelten: "Dort fährt man komplett blind", beschwerte sich etwa Nico Rosberg gegenüber 'autosport.com'. "Wenn du da im Rennen hineinrauschst, kann es krachen, wenn jemand hinter der Mauer steht." Robert Kubica stimmte zu: "Es ist schwierig, die Einfahrt zu sehen, sie ist sehr eng und man muss nahe an die Mauer ran."

Allerdings kann inzwischen schon Entwarnung gegeben werden, denn Charlie Whiting, der Technische Delegierte der FIA, der auch für die Abnahme der Strecken zuständig ist, hat den Belgiern bereits mitgeteilt, dass sie die Boxeneinfahrt bis zum diesjährigen Grand Prix am 16. September noch ändern müssen. Ansonsten haben sich aber alle Modifikationen bewährt - und die legendäre Senke Eau Rouge wurde ja zum Glück ebenso wenig angetastet wie die schnelle Linkskurve Blanchimont.

Guten Anklang fand die neue Bus-Stop-Schikane: "Da kann man gut überholen, denn es ist nur noch eine Kurve und es ist nun am Ausgang breiter", lobte etwa Rosberg. Super-Aguri-Testfahrer James Rossiter glaubt indes eher an neue Überholmöglichkeiten vor der Haarnadel nach Start und Ziel: "Die Kurve ist nicht breiter geworden, aber weil die Mauer weiter hinten steht, kann man ein bisschen mehr Risiko eingehen", urteilte er.

Lob von Schumacher für die Änderungen

Bus-Stop-Schikane

Die Bus-Stop-Schikane ist die wohl größte Änderung in Spa-Francorchamps Zoom

Rosberg empfindet die Versetzung der Mauer "nur am Start" als Hilfe: "Wenn das Rennen einmal läuft, wird es dort sowieso nicht mehr eng." Ralf Schumacher schaute indes ganz erstaunt, als er auf die Änderung in der La Source, die ihm gar nicht aufgefallen war, angesprochen wurde, lobte aber generell die Streckenbetreiber: "Sie haben an der Strecke einiges verändert, vor allem einen neuen Asphalt und die Bus-Stop-Schikane. Da wurde gute Arbeit geleistet."

Dem konnte sich Dominic Harlow, der Leiter des Spyker-Testteams, nur anschließen: "Dem Kurs muss für die neuen Anlagen gratuliert werden, die sie über den Winter gebaut haben. Sie haben die Arbeitsbedingungen für die Teams um einen deutlichen Schritt verbessert." Und auch die Journalisten können sich freuen, denn das in die Jahre gekommene Medienzentrum wurde ebenfalls erneuert und komfortabler gestaltet.

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