• 28.02.2005 14:16

  • von Fabian Hust

Das McLaren-Mercedes-Team ist heiß auf Melbourne

Ausführlich blicken Kimi Räikkönen, Juan-Pablo Montoya, Martin Whitmarsh und Norbert Haug auf den ersten Saisonlauf in Australien

(Motorsport-Total.com) - Mit einer neuen Fahrerpaarung - bestehend aus Kimi Räikkönen und Juan-Pablo Montoya - geht das McLaren-Mercedes-Team in die Formel-1-Saison 2005. Zusätzlich kann das Team von Ron Dennis in diesem Jahr freitags einen dritten Fahrer einsetzen. Zu Saisonbeginn wird Pedro de la Rosa wertvolle Erfahrungen im Freien Training für das Team sammeln können.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen fiebert der neuen Saison entgegen

Kimi Räikkönen: "Ich freue mich wirklich auf die neue Saison in Australien. Alle im Team haben unter Vollgas auf der Teststrecke und in der Teambasis zur Vorbereitung auf 2005 gearbeitet. Das Team ist motiviert und wir sind alle aufgeregt, dass wir nun zu den Rennen zurückkehren. Die Tests während der Winterpause waren produktiv, der Speed ist vorhanden und das Auto ist leicht zu fahren."#w1#

"Es ist jedoch unmöglich bis Australien zu sagen, wo wir stehen. Was wir wissen ist, dass es ein interessantes Jahr werden wird. Am kommenden Wochenende werden wir zum ersten Mal unter den neuen Regeln für Reifen, Motoren und Qualifying fahren. Wir müssen mehr auf unsere Michelin-Reifen achten, besonders während des zweiten Qualifyings und in der Anfangsphase des Rennens, um sicherzustellen, dass wir sie zum Beispiel beim Bremsen nicht beschädigen, was zu einem Bremsplatten führen kann, was wiederum in fehlendem Grip endet."

"Der Kurs im Albert Park ist ziemlich flüssig, er hat ein paar schnelle und fließende Kurven. Man kann einen guten Rhythmus finden. Die zwei besten Überholmöglichkeiten sind am Ende der Start-und-Ziel-Geraden und durch den Linksknick in Kurve 11. Die Strecke besteht aus gesperrten öffentlichen Straßen, ist staubig und baut nie viel Haftung auf, die Reifenabnutzung ist aus diesem Grund gering."

Juan-Pablo Montoya: "Der diesjährige Australien-Grand-Prix ist für mich spezieller, da es das erste Mal ist, dass ich mit dem Team McLaren-Mercedes ein Rennen fahre. Wir hatten eine gute Tests-Saison, ich konnte das Auto, in dem ich mich sehr wohl fühle, und das Team kennen lernen. Man hat immer diese traditionelle Wintertests-Meisterschaft, aber wir haben uns auf unser eigenes Programm konzentriert und alle haben hart daran gearbeitet, es abzuschließen. Ein Großteil unserer Zeit haben wir damit verbracht, uns auf die neuen Regeln vorzubereiten."

"Die größte Neuerung für die Fahrer ist es, dass wir ein wenig mehr nach den Autos schauen müssen. Es wird wohl wichtiger sein, im Auto eine gute Balance zu haben, da dies eine schlechte Auswirkung auf die Reifen haben kann, wenn dies nicht der Fall ist. Auch das Qualifying wird ziemlich interessant sein, da die Startaufstellung nun durch Zusammenzählen der Zeiten der Sessions am Samstag und Sonntag entsteht."

"Beim Australien-Grand-Prix herrscht immer eine großartige Atmosphäre, die Fans sind immer sehr enthusiastisch, was eine große Freude ist. Für mich dreht sich alles um das Racing, ich liebe es, besonders wenn es auch die Zuschauer genießen, und ich kann es kaum erwarten, bis am Sonntag die roten Lichter ausgehen."

Testfahrer Pedro de la Rosa: "Es ist für mich eine große Herausforderung, an den Freitag-Sessions der ersten drei Grands Prix der Saison 2005 das dritte Auto von McLaren-Mercedes zu fahren. Ich bin wirklich glücklich, dass ich im Rahmen der Rennen auf die Strecke zurückkehre. Ich und Alex hatten vor kurzem sehr viel zu tun, wir haben uns beide auf Longruns für die Zuverlässigkeit und die Reifen konzentriert, denn sie werden nun umfangreicher gefordert. Wir haben den letzten Test vor diesem Rennen am Mittwoch, 23. Februar in Valencia abgeschlossen."

Martin Whitmarsh, Geschäftsführer von McLaren-Mercedes: "Der Australien-Grand-Prix bietet den Teams einmal mehr die erste Möglichkeit, die neuen Autos in einer Wettbewerbssituation zu fahren und die Erwartungshaltung steigt definitiv. Wir kommen in der südlichen Hemisphäre mit unserer neuen Fahrerpaarung, bestehend aus Kimi und Juan-Pablo, an, die neben Alex Wurz und Pedro der la Rosa gut zusammengearbeitet haben."

"Wir freuen uns auf eine Saison, von der wir uns versprechen, dass sie aufregend werden wird. Seitdem der MP4-20 am Montag, 24. Januar zum ersten Mal gefahren ist, hat er knapp über 6.600 Testkilometer in Barcelona, Jerez und dem Kurs von Valencia abgespult. Im Fokus unseres Testprogramms standen Longruns, sowohl mit dem MP4-20 als auch mit unserem Interimsauto 19B. Dabei haben alle vier Fahrer eine beträchtliche Distanz abgespult, mit dem 19B über 16.000 Kilometer seit dem Ende der Saison 2004. Dies ist primär eine Konsequenz der Änderungen, die wir in Bezug auf die technischen Regeln für die Reifen und die Lebensdauer des Motors gesehen haben."

"Die Michelin-Reifen, die wir in der Qualifikation verwenden, müssen die komplette Renndistanz überstehen. Wir haben in diesem Winter hart und produktiv mit Michelin gearbeitet, um Reifen zu entwickeln, die die Langlebigkeit und Leistung bieten. Dies ist nur eines der weiteren sichtbaren Beispiele der intensiven und konstruktiven Arbeit aller Mitglieder des Teams und unserer Partner."

"Eine weitere Neuerung dieser Saison ist unsere Möglichkeit, freitags mit einem dritten Auto zu arbeiten, was es uns erlauben wird, in den Sessions am Freitag mehr Daten zu sammeln. Pedro wird bei den ersten drei Rennen am Steuer sitzen. Auch wenn wir uns der Herausforderung völlig im Klaren sind, hoffen wir, dass wir einen starken Start in diese Saison haben werden und freuen uns auf konkurrenzfähige Action an diesem Wochenende in Australien."

Norbert Haug, Mercedes-Motorsport-Direktor: "Es waren extrem harte vier Monate für alle im Team in Woking, Brixworth und Stuttgart. Besonders unser Testteam hatte stressige 12 Wochen, um die für einen guten Start in die Saison 2005 in Melbourne notwendigen guten Testergebnisse zu erzielen. Wenn wir die Ergebnisse der Wintertests in Betracht ziehen, dann sollten wir unter den fünf Teams sein, die in der Lage sind, in Australien zu beeindrucken."

"Im Verlauf unserer Vorbereitungen haben wir insgesamt etwas weniger als 6.600 Kilometer mit dem neuen MP4-20 abgespult und wir konnten verschiedene erfolgreiche Rennsimulation abspulen und zusätzlich Longruns mit den neuen Motoren und Distanzen von mehr als 1.800 Kilometer abspulen. Es war eine positive Erfahrung, während der langen Testperiode keinen einzigen Motorschaden erlitten zu haben, was uns in den Jahren zuvor niemals gelungen ist."

"Als Konsequenz der neuen Regeln, die es nur erlaubt, nach zwei Rennwochenenden den Motor ohne Bestrafung zu tauschen, ist die Lebensdauer des Motors im Vergleich zum letzten Jahr verdoppelt worden. Der Fokus unserer Vorbereitungsarbeiten hat sich aus diesem Grund neben der Geschwindigkeit auch auf die Haltbarkeit unserer Motortechnik konzentriert."

"Der Australien-Grand-Prix findet auf einer Strecke mit mittlerer Haftung statt, wo die Abnutzung der Reifen vergleichsweise gering ist. Rund 60 Prozent der Runde werden mit Vollgas gefahren, dies wird also der erste ernsthafte Check sein, wo jeder in Bezug auf die Leistung und Zuverlässigkeit steht."