• 20.04.2007 12:07

  • von Fabian Hust

Das Luxus-Problem von McLaren-Mercedes

Die aktuelle Situation, dass Formel-1-Neuling Lewis Hamilton und Weltmeister Fernando Alonso in der WM gleich auf liegen, ist Fluch und Segen zugleich

(Motorsport-Total.com) - Das sensationelle Formel-1-Debüt von Lewis Hamilton ist für McLaren-Mercedes Fluch und Segen zugleich. Die Medien stürzen sich natürlich auf den 22-Jährigen und loben ihn in den Himmel, gleichzeitig wird Fernando Alonso - immerhin der amtierende Weltmeister - etwas in den Hintergrund verdrängt.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso und Lewis Hamilton

Fernando Alonso und Lewis Hamilton kommen gut miteinander aus

In einer solchen Situation, in der der Neuling in der WM-Wertung mit dem Champion auch noch gleich auf liegt, ist von den Verantwortlichen im Team viel Feingespür erforderlich, denn sie müssen darauf achten, dass keiner der Fahrer unter der aktuellen Situation leidet.#w1#

Vor allem bei Hamilton besteht - unabhängig von seinem Charakter - die Gefahr, dass er angesichts des Hypes um seine Person abhebt und eines Tages umso härter auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird.

Viele Experten sehen in Hamilton schon jetzt einen der besten Fahrer aller Zeiten, sprechen davon, dass der Brite schon in seiner ersten Saison Weltmeister werden und damit auch Fernando Alonso schlagen kann. Wie muss sich da Alonso fühlen, wenn er in den Medien-Runden im Schatten des Rookies steht?

"Die ersten drei Fragen gingen alle an Lewis", erinnert sich Teamchef Ron Dennis laut 'Reuters' an die Medienrunde nach dem Qualifying in Australien. "Ich schaute mir Fernando an und konnte eine Spur von 'Moment mal, ich bin hier der zweimalige Weltmeister und es gibt keine Fragen an mich?' erkennen. Dann stellte jemand eine Frage und die Spannung riss ab, die ich zuvor zu spüren glaubte."

Genau dies sei das Problem, das man in den Griff bekommen möchte. Man wolle sicherstellen, dass jeder - vor allem Fernando Alonso - das Gefühl habe, dass man als Team privilegiert sei, den amtierenden Weltmeister an Bord zu haben.

Die "Chemie" zwischen seinen beiden Fahrern sei jedoch "fantastisch", wie Dennis beteuert. Es gebe keine Stallorder, kein Fahrer werde bevorzugt, solange der andere noch eine Chance auf den WM-Titel hat: "Wir haben einen jungen Thronbewerber und einen zweimaligen Weltmeister und wir sind beiden Fahrern eine gleiche Behandlung schuldig."