• 17.04.2007 15:26

Darum hat Hamilton in Bahrain nicht gewonnen

McLaren-Mercedes hat geklärt, warum Lewis Hamilton im zweiten Stint in Bahrain nicht schnell genug war - Ron Dennis wünscht sich silberne Dominanz

(Motorsport-Total.com) - Als Lewis Hamilton am vergangenen Wochenende in Bahrain in der 19. Runde zum ersten Boxenstopp abbiegen musste, lag er quasi im Windschatten von Felipe Massa, der zwei Runden später auftanken ließ - doch im folgenden zweiten Stint konnte der neue Shooting-Star der Formel 1 mit dem späteren Sieger nicht mehr mithalten.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Diese Ansicht wollen die Silberpfeile ihren Konkurrenten künftig zeigen

"Ich weiß nicht, wo im Mittelstint unsere Balance hingekommen ist, denn im letzten Stint waren wir wieder schnell", seufzte McLaren-Mercedes-Teamchef Ron Dennis nach dem Rennen. Denn: Hamilton konnte seinen zweiten Stopp bis in den 44. Umlauf hinauszögern, musste also erst vier Runden nach dem führenden Ferrari-Piloten an die Box kommen - aber zu jenem Zeitpunkt hatte er schon mehr als zehn Sekunden Rückstand.#w1#

Schlechte Änderungen beim ersten Stopp

Am Ende kam er wieder bis auf 2,360 Sekunden an Massa heran, doch für eine ernsthafte Attacke reichten die 57 Runden nicht aus. Inzwischen ist klar, warum McLaren-Mercedes im Mittelstint nicht mehr so konkurrenzfähig war wie zu Beginn: Die Mechaniker stellten beim ersten Boxenstopp den Frontflügel marginal um und änderten auch den Reifendruck ein wenig, was sich jedoch nicht positiv, sondern negativ auswirkte.

McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh erklärte später, man habe so auf die Veränderung der Streckenbedingungen im Laufe des Rennens reagieren wollen: "Man ändert den Reifendruck und man ändert die Aeroeinstellungen. Man muss bei so etwas die Daten, die einem vorliegen, einschätzen. Die Strecke verändert sich ja und wir waren in jener Phase nicht so stark, wie wir gerne gewesen wären", sagte er nach dem Rennen.

"Wir hatten Lewis länger aufgetankt als den Ferrari. Zu jenem Zeitpunkt hofften wir, dass wir mit einem glücklichen Überrundungsverkehr und einer guten Pace im zweiten Stint eine härtere Attacke gegen Massa reiten könnten. Das funktionierte leider nicht, aber am Ende übten wir noch einmal Druck aus. Leider war das Rennen nicht lang genug, um den Job endgültig zu erledigen", gab der Brite zu Protokoll.

Volle Weiterentwicklung bis Barcelona

Unabhängig davon konnten die Silberpfeile in Bahrain bestätigen, dass der Abstand zu Ferrari bei weitem nicht mehr so groß ist wie in Australien. Nun soll ein aggressives Entwicklungsprogramm mit neuen Teilen für jedes Rennen folgen, von dem sich die Truppe aus Woking pro Grand Prix eine Steigerung um ein bis zwei Zehntelsekunden verspricht. Gerade bis Barcelona hat man nun ja jede Menge Zeit.

Dennis glaubt allerdings, das die Basis des MP4-22 keine schlechte ist: "Wir verlassen Bahrain nicht mit dem Gefühl, ein langsames Auto zu haben, sondern eher mit dem Gefühl, nicht gut genug gearbeitet zu haben. Speziell mit Fernando haben wir nicht das Maximum aus dem Auto herausgeholt. Wir waren aber konkurrenzfähig. Im ersten Teil des Rennens fuhren wir die schnellsten Runden. Wenn wir geführt hätten, wäre es vielleicht anders ausgegangen", teilte er mit.

Dennis wünscht sich ein silbernes Titelduell

Die Phase, in der Ferrari mit seinen Silberpfeilen noch mithalten kann, will er "so kurz wie möglich" gestalten, "auch wenn wir natürlich nicht wissen, ob uns das gelingen wird. Eine Sache, auf die ich mich sehr freue, ist aber, dass wir in Spanien zeigen können, wie hart wir an unserem Entwicklungsprogramm arbeiten. Wir wollen die Weltmeisterschaft zu einem Duell unserer beiden Fahrer machen. Das ist das Ziel."

So schlecht sieht es diesbezüglich im Moment gar nicht aus: Alonso liegt mit 22 Punkten vor Kimi Räikkönen und Hamilton in Führung, die ebenfalls bei 22 Zählern halten, wegen ihrer Resultatsverteilung aber nur auf den Positionen zwei und drei geführt werden. Und auch bei den Konstrukteuren hat McLaren-Mercedes nach drei von 17 Grands Prix die Nase gegen Ferrari mit 44:39 vorne.