• 05.08.2006 16:14

  • von Inga Stracke

Das Interview zum Qualifying mit Michael Schumacher

Michael Schumacher deutet nach Startplatz elf an, dass Fernando Alonso seine Strafe provoziert haben könnte - Podium im Rennen nun als Fernziel

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Michael, das war eine Superzeit, die du im zweiten Qualifying gefahren bist. Wie sehr ärgerst du dich jetzt über das, was im Freien Training passiert ist?"
Michael Schumacher: "Da kann man sich nur maßlos drüber ärgern, gar keine Frage."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Sauer: Michael Schumacher findet, dass er in Ungarn zu hart bestraft wurde

Frage: "Wie konnte das denn passieren?"
Schumacher: "Wenn man sich die Umstände anschaut, dann ist es ein bisschen schwierig, das einfach so zu erklären. Ich fände es viel besser, wenn jeder hingehen und sich die Vorkommnisse genau auf Video anschauen würde. Die Bilder sprechen eine eindeutigere Sprache. Da würde man vielleicht ein bisschen mehr erkennen, dann klärt sich das eine oder andere von selber. Sicherlich muss ich mich da aber auch an meiner eigenen Nase fassen - ich habe einen großen Beitrag selber geleistet."#w1#

Wut spielte im Qualifying ein bisschen mit

"Video angucken und eine Meinung bilden!" Michael Schumacher

Frage: "Was meinst du konkret, was man auf dem Video sehen kann?"
Schumacher: "Das ist ganz einfach zu verstehen: Video angucken und eine Meinung bilden!"

Frage: "1:18.875 Minuten war eine Wahnsinnsrunde. Wie viel Wut hattest du da im Bauch?"
Schumacher: "Dass man da eine gewisse Wut mit sich trägt, ist glaube ich selbstverständlich."

Frage: "War es sozusagen Glück im Unglück, dass im Vorfeld bei Fernando Alonso auch schon etwas passiert ist?"
Schumacher: "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Das möchte ich überhaupt nicht kommentieren."

Frage: "Eigentlich hätte hier alles für euch gepasst, aber man kann nur ganz schwer überholen. Wie gehst du jetzt ans Rennen heran?"
Schumacher: "In Monaco kann man normalerweise auch nicht überholen, aber dort hat es auch funktioniert. Ungarn ist nicht unbedingt die Strecke, die zum Überholen geeignet ist, aber dennoch werden wir alles versuchen, was möglich ist. Ich bin drei oder vier Plätze vor Alonso, Jenson Button wird noch nach hinten gesetzt, ich bin auf der optimalen Startposition - auf der besseren Seite, was auch nicht schaden kann. Insofern sollten Punkte auf jeden Fall drin sein. Ob wir es auf das Podium schaffen können? Das wird ein bisschen schwieriger, ist aber nicht unmöglich."

Frage: "Könnte das Wetter noch eine ausschlaggebende Rolle spielen?"
Schumacher: "Ja, aber es sollte nicht mehr regnen. Das sagen zumindest die Vorhersagen. Insofern gehe ich nicht davon aus, dass wir noch größere Probleme mit dem Wetter bekommen werden."

Matchball auf den Sieg noch nicht vergeben

"Die Voraussetzungen waren vor diesem Ereignis optimaler." Michael Schumacher

Frage: "Matchball noch nicht vergeben?"
Schumacher: "Nein - noch nicht, aber die Voraussetzungen waren vor diesem Ereignis natürlich optimaler."

Frage: "Was bedeutet das jetzt für die Weltmeisterschaft?"
Schumacher: "Gut, die Meisterschaft ist innerhalb der elf Punkte und der ausstehenden sechs Rennen noch sehr offen. Man muss das morgige Ergebnis abwarten, was da herauskommt, und dann schauen, wo man nach dem Rennen steht."

Frage: "Was hältst du von der Leistung deines Teamkollegen Felipe Massa?"
Schumacher: "Auf der einen Seite gut, auf der anderen Seite schade, dass er die Pole Position noch so knapp verloren hat. Ich hätte es ihm gegönnt, aber offensichtlich hat Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) eine bessere Runde hinbekommen."