Ungarn: Pole für Räikkönen - WM-Aspiranten zurück

Kimi Räikkönen sicherte sich überraschend die Pole Position am Hungaroring vor Massa und Barrichello - Schumacher Elfter, Alonso 15.

(Motorsport-Total.com) - Schon im Vorfeld des Qualifyings zum Grand Prix von Ungarn hatte es jede Menge Aufregung gegeben, denn ausgerechnet die beiden WM-Aspiranten Fernando Alonso (Renault) und Michael Schumacher (Ferrari) wurden mit einer Zeitstrafe von je zwei Sekunden auf jede gewertete Runde belegt. Das Ausscheidungsfahren selbst stand den Diskussionen dann aber an Spannung um nichts nach.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen profitierte vom Pech der Favoriten, steht nun auf Pole Position

Schumacher war vom Grundspeed her der mit Abstand schnellste Mann des Nachmittags, fuhr in Phase eins eine Zeit von 1:19.440 Minuten und in Phase zwei sogar 1:18.875 Minuten. Letztere Bestmarke reichte aber nicht ganz zum Aufstieg in die Top 10 - ebenso wenig wie Alonsos 1:19.364 Minuten, schließlich hatte der Renault-Pilot schon in Q1 einige Probleme, den Cut zu schaffen. Unterm Strich sicherten sich die beiden damit die Startpositionen elf und 15.#w1#

Massa hätte auf Pole Position fahren können

In Abwesenheit der beiden Topfavoriten konnten sich im Finale andere Kandidaten ins Rampenlicht drängen, mit denen sonst nicht unbedingt zu rechnen gewesen wäre. Bis wenige Sekunden vor Schluss stand Felipe Massa (Ferrari) auf Pole Position, der Brasilianer fuhr jedoch eine viel zu aggressive letzte Runde, konnte sich nicht mehr steigern und wurde noch von Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/1:19.599 Minuten) um 0,287 Sekunden unterboten.

Unmittelbar dahinter klassierten sich in einem spannenden 15-Minuten-Schlussabschnitt die Honda-Piloten Rubens Barrichello (+ 0,486) und Jenson Button (+ 0,493), die einen extrem starken Eindruck machten. Kleiner Wehrmutstropfen nach dem besten Qualifikationsresultat seit langem: Button muss wegen seines Motorschadens im dritten Freien Training um zehn Positionen nach hinten, darf damit nur als 14. ins Rennen gehen.

Pedro de la Rosa (McLaren-Mercedes/+ 0,518), Mark Webber (Williams-Cosworth/+ 0,667), Ralf Schumacher (Toyota/+ 1,160), der enttäuschende Giancarlo Fisichella (Renault/+ 1,325), Jarno Trulli (Toyota/+ 1,533) und Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team) rundeten die Top 10 ab. Letzterer lieferte bei seiner Premiere eine tolle Leistung ab, ging mit viel Gewicht ins Finale - und war in Q2 um 0,367 Sekunden schneller als Teamkollege Nick Heidfeld, der als Elfter den Cut verpasste.

Heidfeld geht als Zehnter vor Schumacher ins Rennen

Michael Schumacher

Michael Schumacher steht trotz seiner Zeitstrafe nur knapp hinter den Top 10 Zoom

Heidfeld rückt dank der Button-Versetzung auf den zehnten Platz vor Schumacher auf; hinter den beiden Deutschen folgen dann David Coulthard, Christian Klien (beide Red-Bull-Ferrari), Button, Alonso und Tiago Monteiro (MF1-Toyota), der überraschend in den Top 16 lag. Bereits in Q1 war mit Nico Rosberg (18./Williams-Cosworth) diesmal nur ein bekannter Name gescheitert - was jedoch angesichts des guten Abschneidens seines Teamkollegen besonders bitter ist.

Für das morgige Rennen gelten nun Räikkönen und Massa als Favoriten, wobei natürlich alles von der Reifensituation abhängen wird - bisher hatte Bridgestone mit Graining zu kämpfen, machte Michelin den etwas konstanteren Eindruck bei diesen kühlen Bedingungen. Schumacher und Alonso können ihre Strategie frei wählen und werden natürlich versuchen, sich von der ersten Runde an einen Weg nach vorne durchzupflügen.