Das Interview zum Qualifying mit Michael Schumacher

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Michael, wie erleichternd war es, wieder einmal als Letzter im Qualifying auf die Strecke gehen zu dürfen?"
Michael Schumacher: "Das ist sicherlich von Vorteil und natürlich auch schön für einen, die Situation als Letzter einschätzen und sein Tempo entsprechend einrichten zu können, wobei das heute leider nicht ganz geklappt hat."

Frage: "Wie zufrieden bist du insgesamt mit dem heutigen Qualifying?"
Schumacher: "Ich bin schon zufrieden, aber nachdem das Wochenende bisher so gut für uns gelaufen ist, hatte ich schon gehofft, dass wir vielleicht ganz vorne sein würden."#w1#

Im ersten Sektor lag Schumacher noch vorne

Frage: "Im ersten Sektor lagst du noch voran, dann wurdest du aber langsamer. Woran lag das?"
Schumacher: "Das kann man so und so sehen. Man kann ja auch sagen, dass die Konkurrenz im ersten Sektor nicht so gut war, aber in den anderen beiden dafür besser. Wir haben verschiedene Reifen, verschiedene Autos - damit ergibt sich ein anderes Bild."

Frage: "Ross Brawn ist recht zufrieden mit dir und Kimi Räikkönen wird nach hinten versetzt. Können wir morgen mit dir rechnen?"
Schumacher: "Das ist richtig. Es ist keine schlechte Position, gar keine Frage, aber wir hatten das ganze Wochenende ein gutes Gefühl und hatten eigentlich auch gehofft, um die Pole ein bisschen mehr mitstreiten zu können. Wir müssen aber sicher nicht unzufrieden sein. Normalerweise sind wir sehr schnell im Renntrimm. Gestern hat sich auch gezeigt, dass wir im Training sehr konstante Zeiten fahren konnten. Ich hoffe, dass wir das morgen auch hinkriegen. Wir können schon die Hoffnung haben, Fernando (Alonso; Anm. d. Red.) ein paar Punkte abzunehmen. Es wird schwierig, keine Frage, aber schauen wir mal."

Frage: "Hast du wegen Kimi Räikkönen ein lachendes und ein weinendes Auge? Denn er hätte ja auch Fernando Alonso den einen oder anderen Punkt wegnehmen können..."
Schumacher: "Das ist sicherlich richtig, ja. In dem Geflecht kann er eventuell fehlen."

Vierstoppstrategie macht dieses Jahr keinen Sinn

Frage: "Vergangenes Jahr hast du mit einer Vierstoppstrategie gewonnen. Macht die unter den gegebenen Umständen morgen vielleicht sogar Sinn?"
Schumacher: "Das glaube ich nicht. Wenn man sich dieses Jahr anschaut, dann sind generell ein oder zwei Stopps weniger gefragt, weil die Reifen nicht mehr neu aufgezogen werden dürfen. Das war der Hintergrund, weshalb wir mehr Stopps gemacht haben und warum das erfolgreich sein konnte. Insofern muss man jetzt eben anders kalkulieren."

Frage: "Welches Wetter wünschst du dir für morgen?"
Schumacher: "Ich gehe ziemlich sicher davon aus, dass es trocken sein und dass die Sonne scheinen wird. Das ist auch okay für uns."

Frage: "Was ist drin im Rennen?"
Schumacher: "Zwei Plätze weiter vorne, hoffe ich!"

Alonso und Räikkönen sind Schumachers Hauptgegner

Frage: "Wen schätzt du von deinen Gegnern am stärksten ein?"
Schumacher: "Da muss man nicht viel darüber reden. Das sind immer die Üblichen."

Frage: "Also vor allem Fernando Alonso vor dem Renault-Publikum, nicht wahr?"
Schumacher: "Ja, er speziell. Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) darf man nicht unterschätzen. Da ist auch noch nicht alles verloren. Wir können das Safety-Car haben, das ihn wieder nach vorne spülen kann. Dann könnte er wieder normal ins Rennen eingreifen. Ansonsten wird es natürlich schwierig für ihn."

Frage: "Siehst du die Platzierung von heute als Fortschritt an?"
Schumacher: "Ganz klar!"