Das Geheimnis hinter Villeneuves schlabbernden Overalls
Seit Jahren trägt Jacques Villeneuve um zwei Nummern zu große Rennoveralls, aber nicht nur wegen des Looks, wie nun bekannt wurde
(Motorsport-Total.com) - Als Jacques Villeneuve 1996 dank Bernie Ecclestone in die Formel 1 kam, mischte er die eher konservative Königsklasse mit seinem erfrischenden Erscheinungsbild auf: Erst naturbraune, dann gelbe und später auch mal violette Haare gehörten ebenso zu seinem Repertoire wie die übergroßen Rennoveralls, die seit damals immer um mindestens zwei Nummern zu groß sind.

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Jacques Villeneuves Rennoveralls schlabbern schon seit vielen Jahren...
Letzteres hat aber nichts mit mangelndem Modebewusstsein des 34-Jährigen zu tun, sondern vor allem mit Komfort: "Der Overall wirkt so plump, weil er exakt für die Position beim Fahren entworfen ist, wie das auch die Motorradfahrer tun", erklärte Erwin Göllner, Villeneuves Physiotherapeut, gegenüber 'Motorsport aktuell'. "Die anderen Piloten lassen sich den Overall im Stehen anpassen und Gummizüge einarbeiten, um die Form zu wahren. Die fallen bei Jacques weg, also gibt es auch keine Druckstellen."#w1#
Göllner, der zu seinen Zeiten bei WilliamsF1 einen spektakulären Simulator baute, mit dem die Fliehkräfte in den Kurven simuliert werden können, um die Nackenmuskulatur der Fahrer zu trainieren, beschrieb seinen Schützling als Perfektionisten, der in Sachen Ausstattung nichts dem Zufall überlässt. So müssen vor dem Start eines jeden Rennens ein zweiter Helm, ein zweites paar Ohrstöpsel und ein zweites paar Handschuhe bereit liegen - ganz zu schweigen von Ersatzkontaktlinsen, Lippenbalsam und eine leeren Flasche, falls die Toilette einmal zu weit weg ist...
"Es wird unterschätzt, wie sich Jacques ins Arbeitsumfeld vertieft", erklärte Göllner. "So war er der erste Fahrer, der nicht mit feuerfester Unterwäsche aus zwei Teilen fuhr, sondern im Einteiler, der wie ein Pyjama aussieht." Und wie konzentriert sich der Ex-Weltmeister vor den Rennen? "Früher ist Jacques stets im Auto sitzen geblieben, heute steigt er aus und hockt ins Gras, um sich zu sammeln", entgegnete der Österreicher.

