Todt blickt voraus auf den Grand Prix von Kanada
Ferrari-Teamchef Jean Todt hofft in Montréal insgeheim auf den ersten Saisonsieg, will solche Prognosen aber nicht in den Mund nehmen
(Motorsport-Total.com) - Bei den jüngsten Testfahrten hat Ferrari den F2005 weiterentwickelt, während Bridgestone an den Reifen arbeitete. Vor dem Grand Prix von Kanada am kommenden Wochenende sollte der Rennstall von Michael Schumacher und Rubens Barrichello also in besserer Verfassung sein als bei den vergangenen Rennen. Dennoch wich Teamchef Jean Todt in seiner Vorschau auf den achten WM-Lauf allzu optimistischen Prognosen geschickt aus.

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Jean Todt will keine großen Ansagen machen, sondern Siege sprechen lassen
"Der kanadische Grand Prix ist der achte dieser langen Saison, der erste von zwei unmittelbar aufeinander folgenden in Nordamerika", erklärte er vor seiner Abreise aus Europa. "Wir mögen die Strecke in Montreal sehr und haben dort eine gute Statistik, die wir mit einem guten Resultat manifestieren möchten." Im vergangenen Jahr gelang sogar ein Doppelsieg.#w1#
Schwäche im Qualifying muss ausgemerzt werden
"Aus verschiedenen Gründen ist es uns seit Beginn dieser für uns so schwierigen Saison nicht gelungen, ein Rennen zu gewinnen", fuhr der Franzose fort. "Der Hauptgrund dafür ist, dass wir im Qualifying zu wenig konkurrenzfähig sind und dadurch nie in der ersten Startreihe stehen. Dadurch müssen wir uns im Rennen hartnäckig durch das Feld kämpfen und vor allem am Start Risiken eingehen, wie man zuletzt am Nürburgring gesehen hat."
"Der 'Circuit Gilles Villeneuve' ist besonders anspruchsvoll für Bremsen und Motoren. Wie die meisten anderen Teams gehen auch wir mit Motoren in dieses Rennen, die bereits eine Renndistanz absolviert haben. In Sachen Zuverlässigkeit wird das ein ernstzunehmender Test, vielleicht noch mehr als sonst", erklärte Todt.
Spezielles Aerodynamikpaket für Montréal
Und weiter: "Der kanadische Grand Prix repräsentiert traditionsgemäß die erste Medium-Speed-Strecke der Saison, weshalb wir ein spezielles aerodynamisches Paket einsetzen werden. Marc Gené hat es letzte Woche in Monza getestet. Gleichzeitig haben sich Luca Badoer und Rubens Barrichello in Silverstone einen F2005 geteilt", fuhr er fort.
"In Montreal Rennen zu fahren, ist immer eine Freude, zumal wir dort von vielen Ferrari-Fans angefeuert werden, die immer die Tribünen besetzen. Abgesehen von den F2005-Autos können sie diesmal aber auch die 360-Modena-Challenge-Boliden bestaunen, die am dritten Wochenende zur Ferrari-Trofeo teilnehmen, die ihrerseits in der Alten und Neuen Welt gleichermaßen erfolgreich ist", sagte der 59-Jährige abschließend.

