"Dann kam alles anders": Sainz freute sich schon auf neuen Ferrari-Vertrag
Carlos Sainz gibt zu, dass er von den Verhandlungen zwischen Lewis Hamilton und Ferrari überrascht wurde - Was ihm jetzt für seine Zukunft ab 2025 wichtig ist
(Motorsport-Total.com) - Noch-Ferrari-Pilot Carlos Sainz gibt zu, dass seine für 2025 beschlossene Ablösung im Team durch den dann von Mercedes kommenden Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton eine Überraschung für ihn war. Eigentlich hatte Sainz geplant, über die Saison 2024 hinaus für Ferrari zu fahren.
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Carlos Sainz wurde überrascht, dass Ferrari ihn 2025 durch Lewis Hamilton ersetzt Zoom
"Es ist schon irgendwie merkwürdig. Noch vor dem ersten Rennen [der Saison 2024] wurde entschieden, dass ich in Zukunft nicht weiter für Ferrari fahren werde", sagt Sainz am Rande der Wintertestfahrten in Bahrain.
Und Sainz gibt in diesem Zusammenhang ganz offen zu: "Das kam natürlich überraschend, denn ich hatte mich schon darauf gefreut, einen neuen Vertrag mit ihnen zu machen. Es schien als würde sich alles in die richtige Richtung entwickeln."
"Letzten Endes aber", so Sainz weiter, "ist dann alles anders gekommen. Das ist ja mittlerweile bekannt. Die Situation hat sich gegenüber Oktober, November des vergangenen Jahres einfach komplett geändert. Für 2025 bin ich jetzt auf dem Markt und ich habe noch keine Ahnung, für welches Team ich dann fahren werde".
Als Ferrari am Dienstag der vergangenen Woche in Maranello den SF-24 präsentierte, wurde Sainz gefragt, ob er von den Verhandlungen zwischen Ferrari und Lewis Hamilton wusste. Seine Antwort: "Ich denke, das war wohl für alle in der Formel 1 eine Überraschung. Was mich betrifft, so habe ich von der Neuigkeit natürlich ein bisschen früher erfahren als alle anderen."
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Verkündet wurde der seit Jahren mit Abstand spektakulärste Formel-1-Fahrerwechsel am 1. Februar. Sainz, der kurz zuvor von Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur telefonisch darüber informiert wurde, dass er sich für 2025 nach einem anderen Arbeitgeber umsehen muss, erinnert sich.
"Dass es für alle eine Überraschung war, das ist keine Überraschung"
"Seitdem hatte ich ein paar Wochen Zeit zum Reflektieren und Zeit zur Vorbereitung auf die Autopräsentation und das erste Rennen der Saison. Ich hatte also ein bisschen Zeit, um das Ganze zu verdauen und um meine eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen. Aber die Tatsache, dass es für alle in der Formel 1 eine Überraschung war, das ist keine Überraschung. Für mich war es natürlich auch eine", so Sainz.
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Gegen den eigenen Plan: Sainz muss Ferrari nach 2024 den Rücken kehren Zoom
Der Noch-Ferrari-Pilot plant aber nicht, die komplette Saison 2024 zu einer persönlichen Abschiedstour in Rot zu machen. Mit den ganz großen Emotionen rechnet er erst gegen Ende: "Im Moment halten sich die Emotionen noch in Grenzen, denn wir haben ja noch 24 Rennen vor uns. Die letzten Rennen, und vor allem das letzte Rennen, werden aber mit Sicherheit emotional, weil ich eine tolle Truppe von Leuten zurücklassen werde, mit der ich sehr gut zusammengearbeitet habe."
"Ich habe bei Ferrari ein paar richtig gute Menschen angetroffen. Und ich habe auch eine Menge Tifosi rund um die Welt getroffen, die mir von Anfang an ein Zuhause-Gefühl vermittelt haben", sagt der Sohn von Rallye-Legende Carlos Sainz kurz vor Beginn seiner vierten und letzten Ferrari-Saison.
Was Sainz für seine Zukunft ab 2025 wichtig ist
Wie es für ihn nach 2024 weitergehen wird, das weiß der junge Sainz eigener Aussage zufolge zum jetzigen Zeitpunkt selber noch nicht. Eins aber steht für ihn fest: "Ich denke nicht, dass ich eine weitere Saison brauche, um zu beweisen, was ich kann. Ich finde, in meinen neun Jahren, insbesondere den drei zurückliegenden in einem Topteam wie Ferrari, haben alle sehen können, was ich kann."
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Wohin geht die Reise für Sainz nach der Saison 2024? Zoom
Für seine Zukunftsentscheidung für die Zeit ab 2025 braucht Sainz "Zeit, um alle Optionen zu sichten und dann zu versuchen, die für mich beste Option auszuwählen", wie er sagt. Dabei geht es ihm nicht nur um die Saison 2025, sondern er verfolgt einen längerfristigen Plan.
"Es geht darum, die beste Option für die nächsten drei, vier Jahre zu wählen. Es geht darum, die Option zu wählen, von der ich das Gefühl habe, dass ich mein absolut Bestes geben werde, um gemeinsam ein siegreiches Formel-1-Projekt auf die Beine zu stellen. Wir werden sehen, wer mir genau dafür die besten Chancen bieten wird", so der 29-jährige Spanier.
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