Dank der EU: Force India sieht sich nicht mehr als David
Co-Teamchef Fernley erklärt, wieso seine Truppe mit den Goliaths der Szene endlich auf Augenhöhe ist - Bernie Ecclestone war immer eingeweiht
(Motorsport-Total.com) - Lange haben sich die kleinen Formel-1-Teams bei ihrem Kampf um mehr Chancengleichheit in der Königsklasse an den finanzstarken Mannschaft die Zähne ausgebissen. Seit zwei Wochen soll sie die EU-Kommission als Verbündeter auf Augenhöhe bringen. Zumindest verspricht sich das Force Indias Co-Teamchef von der Wettbewerbsbeschwerde in Brüssel: "Wenn wir in dem Kampf alleine wären, dann könnte man von einer David-gegen-Goliath-Situation sprechen", sagt er im Gespräch mit 'Autosport'.
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Vorkämpfer für die Sache der kleinen Teams: Force Indias Robert Fernley Zoom
Fernley glaubt, dass das Einschreiten von höchster Stelle neue Vorraussetzungen geschaffen hätte: "Indem wir die EU gebeten, es für uns zu tun, befinden wir uns in ebenbürtiger Position." Force India und Sauber sehen es als ihre Aufgabe an, den Wettbewerbshütern klarzumachen, dass ihre Bedenken Hand und Fuß haben: "Wenn wir nichts erreichen, dann ist eine von zwei Möglichkeiten eingetreten: Entweder haben wir unseren Job nicht besonders gut gemacht oder es gibt einfach keinen Fall."
Angst, als Nestbeschmutzer dazustehen und sich ins Abseits zu manövrieren, hat Fernley nicht. Sollte die EU zu der Überzeugung kommen, dass in der Formel 1 alles mit rechten Dingen zugeht, sei sein Team "nicht in schlechterer Position". Auch macht der Brite den übrigen Privatiers Lotus und Manor-Marussia keinen Vorwurf, weil sie sich im Angesicht einer Renault-Übernahme respektive einer Rückkehr aus der Insolvenz nicht formal beteiligten: "Wir sollten uns keine Vorverurteilung erlauben."
Neben den genannten Mannschaften war in das Vorhaben auch Formel-1-Boss Ecclestone, der aus Vermarktersicht und vor dem Hintergrund des geplanten Börsengangs alles andere als begeistert sein muss, eingeweiht: "Bernie wusste immer, dass wir die Beschwerde vorantreiben. Ich habe das starke Verlangen danach, dass man sich der Sache annimmt - und das respektiert Bernie", meint Fernley, fügt jedoch an: "Er stimmt aber nicht unbedingt mit uns überein. Er geht die Sache eben pragmatisch an."