Mercedes' Erfolgsrezept: Selbstverordnete Schwarzmalerei
Sportchef Toto Wolff erklärt, wieso Erfolg für ihn niemals Routine wird und das Glas immer "eher halbleer als halbvoll sein" sollte, um Weltklasse zu bleiben
(Motorsport-Total.com) - Rennwochenende für Rennwochenende fährt Mercedes um Pole-Positions und Grand-Prix-Siege. Seit fast zwei Jahren gelingt es meistens, hoch gesteckte Ziele zu erreichen. Die immer gleichen Bilder der jubelnden Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg werden für die Zuschauer zur Gewohnheit, der Erfolg für Sportchef Toto Wolff aber nicht zur Routine. "Nein, niemals", sagt der Österreicher im Gespräch mit der Nachrichtenagentur 'dpa'. Es ginge um "wenige Augenblicke und wenige Details".
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Lewis Hamilton und seine Crew feiern: Weil sie sich ihrer Sache nie sicher sind Zoom
Wolff betont, dass die Silberpfeile auf jeder Strecke bei Null anfangen würden, wenn das Team am Rennplatz aufschlägt. "Es ist jedes Wochenende wieder ein neuer Kampf ums Gewinnen." Hinzu kommt, dass selbst die scheinbar so dominante Mercedes-Truppe schon bei kleinen Problemen Wirkung zeigt. "Es mag das eine oder andere Mal einfacher aussehen, aber es gibt Wochenenden wie in Singapur, wo uns wenig gelingt. Daher gab es den Gedanken der Routine überhaupt nie", so Wolff.
Hinzu kommt selbstverordneter Pessimismus und Schwarzmalerei, um nicht Gefahr zu laufen, in Stillstand und damit in Rückschritt zu geraten. "Unsere Haltung ist immer, dass unser Glas eher halbleer ist als halbvoll", erklärt Wolff, der beim Russland-Grand-Prix in Sotschi am vergangenen Wochenende mit Mercedes den zweiten Konstrukteurs-Titel in Serie wasserdicht machte. "Das bringt uns immer wieder dazu, unsere Mannschaft, unsere Struktur zu optimieren", erklärt er die Philosophie.