• 15.03.2003 14:19

  • von Marco Helgert

Damon Hill gibt Coulthard gute Aussichten

Damon Hill traut David Coulthard den Weltmeistertitel zu und untermauert dies mit ein paar persönlichen Beobachtungen

(Motorsport-Total.com) - Dass David Coulthard in diesem Jahr den Weltmeistertitel erringen kann, hat Damon Hill bereits vor ein paar Tagen geäußert. Doch nun versucht der Weltmeister von 1996 diese Vorhersage zu untermauern. "In den letzten Jahren hat der Fahrer, der das erste Rennen gewann, auch die Meisterschaft geholt", so Hill in der 'Sun'.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hill würde sein Geld in diesem Jahr wohl auf David Coulthard setzen

Tatsächlich kam es seit 1990 nur zweimal vor, dass der spätere Weltmeister nicht das Auftaktrennen gewinnen konnte: Jacques Villeneuve 1997 und Mika Häkkinen 1999. Aber gerade David Coulthard gewann bereits ein Auftaktrennen, 1997 in Australien, und wurde nicht im selben Jahr Meister.

"Es ist vielleicht noch etwas früh, und wir alle wissen, dass Michael Schumacher und Ferrari nicht leicht zu stürzen sind", so Damon Hill. "Aber ich glaube, dass sich David (Coulthard) nun zu einem wahren Titelanwärter entwickelt hat. Seine Fahrt und seine Disziplin in Melbourne waren einem Champion würdig. Er hat einen klaren Kopf behalten, als alle anderen, die gewinnen konnten, Fehler begingen."

Der nunmehr 42-Jährige glaubt seit dem Ende der letzten Saison eine Veränderung beim Schotten zu entdecken: "Er wurde ein besserer Rennfahrer und hat das in diese Saison mitgenommen. Er verliert nicht mehr den Anschluss, wie es früher passierte, und spielt seine Erfahrung und Reife aus."

Dass David Coulthard durch den Sieg in Australien einen massiven Selbstvertrauensschub mit in den Rest der Saison nimmt, steht außer Zweifel. Einen gemütlichen Weg zum Titelgewinn, wie Michael Schumacher ihn 2002 genoss, wird es für den Schotten aber nicht geben. Genau das ist der unsichere Punkt in Hills Prophezeiung, wir er es auch selbst eingesteht.

"Der einzige Punkt, den wir nicht über David wissen, ist, wie er reagieren wird, wenn der Kampf um den Titel eng wird", fuhr Hill fort. "Als ich den Titel holte, war der Druck in den letzten Rennen immens, aber ich habe es überlebt. Ich glaube auch, dass es viel lohnenswerter ist, wenn du um die Meisterschaft kämpfen musstest und nicht von Sieg zu Sieg geeilt bist."

Coulthard könnte nach den Ausführungen von Damon Hill jedoch nicht der einzige Herausforderer von Michael Schumacher sein: "Kimi Räikkönen hat in Melbourne gezeigt, dass er mit Michael mithalten kann und wir alle wissen, dass Juan-Pablo Montoya auch nicht zimperlich ist. Es wird eine aufregende Saison werden."

Dass die Erfolgsserie von Schumacher unterbrochen wurde, wertet Hill ausgesprochen positiv: "Michaels phänomenale Serie von Siegen und Podestplätzen musste einmal dem Ende entgegen gehen, und es war gut, dass es beim ersten Rennen der Saison passierte. Vielleicht bringt das einige verlorene Fans zurück."

"Ich weiß, dass Michael nach dem Rennen dachte, dass er hätte gewinnen müssen, aber ich denke, dass Ferrari gar nicht so stark ausgesehen hat", so der Brite. "Sie hatten weniger Sprit an Board als die McLaren. Beim nächsten Rennen sollte es also sehr ausgeglichen zugehen."