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  • 08.04.2014 15:10

  • von Roman Wittemeier

Dallara bangt um sein geliebtes Ferrari

Rennwagen-Konstrukteur Gian Paolo Dallara betrachtet die aktuellen Entwicklungen bei Ferrari mit großer Sorge: Keine Vorwürfe an den Teamchef

(Motorsport-Total.com) - Ferrari ist in der bisherigen Saison 2014 eine große Enttäuschung. Der F14 T von Fernando Alonso und Kimi Räikkönen hat in den ersten drei Rennen des Jahres keine Podestränge zugelassen. Dem Antrieb fehlt es an Leistung, die Fahrbarkeit lässt bislang zu wünschen übrig. In der WM-Wertung haben die Italiener derzeit nicht nur Dominator Mercedes vor sich, sondern auch Force India, McLaren und Red Bull - und von hinten drängt sogar Williams.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Kimi Räikkönen

Fernando Alonso und Kimi Räikkönen holten in Bahrain nur wenige WM-Zähler Zoom

"Wir liegen so knapp vor Williams. Die haben zwar auch gewisse technische Möglichkeiten, aber doch eher geringe. Deren Fahrer sind bestimmt nicht so stark wie unsere. Bottas ist ja schließlich noch ein Kind", sagt Rennwagen-Konstrukteur Gian Paolo Dallara gegenüber 'f1passion.it'. Der Italiener hat in jungen Jahren selbst für Ferrari gearbeitet, ist immer schon leidenschaftlicher Fan des Teams aus Maranello.

"Es fehlen auf den Geraden immer mindestens 10 km/h. Das bedeutet, es fehlen erheblich mehr als nur 10 PS Leistung auf die Mercedes. Da wird mir angst und bange", erklärt der 77-Jährige aus Parma. Es seien nun die Techniker gefragt. Man dürfe weder Fahrer noch Teamchef angreifen. "Auf Domenicali drauf zu hauen ist einfach. Er baut das Auto aber doch gar nicht. Die Fahrer können auch nichts dafür", meint Dallara.

"Domenicali organisiert das Team, den Bau des Autos müssen schon die Techniker machen", sagt der erfahrene Konstrukteur, der nicht aufgeben mag. "Ferrari hat oft genug gezeugt, dass sie aufholen können. Die Mannschaft hat dermaßen großen Stolz. Da gibt es in solchen Momenten keine Bitterkeit, sondern die Motivation steigt um den Faktor 20 oder 30. Sie haben die Leidenschaft und werden wie verrückt arbeiten. Für die nächsten Rennen darf man keine Wunder erwarten, aber spätestens in Monza läuft's."

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