• 05.08.2003 14:48

  • von Marcus Kollmann

Da Matta: "Alles in allem ein problemfreies Rennen"

Der Toyota-Pilot lässt das Rennwochenende in Hockenheim Revue passieren und spricht über sein Missgeschick in der Qualifikation

(Motorsport-Total.com) - Für Cristiano da Matta und das Toyota-Team war der Große Preis von Deutschland ein insgesamt erfolgreiches Wochenende.

Titel-Bild zur News: Cristiano da Matta

da Matta war mit seinem sechsten Platz im Rennen zufrieden

Nachdem der Brasilianer vor zwei Wochen mehrere Runden lang das Rennen in Silverstone angeführt hatte und am Ende mit Platz 7 und 2 WM-Punkten zufrieden sein durfte, erzielte er auf dem Hockenheimring die zweite Ankunft in den Punkterängen hintereinander.

Wie schon einige Rennen zuvor in Spanien, wurde er letzten Sonntag als Sechster abgewunken. Komplettiert wurde das Ergebnis mit dem fünften Platz durch Olivier Panis. Mit den geholten sieben WM-Punkten konnte sich das deutsch-japanische Team auf Platz 6 der Markenwertung vorarbeiten.

Da Matta über gutes Rennwochenende sehr erfreut

Nach dem erfolgreichen Rennwochenende ließ Cristiano da Matta nun noch einmal den Freitag, Samstag und Rennsonntag aus seiner Sicht Revue passieren und gab einen Einblick wie er die dreiwöchige Pause bis zum Großen Preis von Ungarn verbringen wird.

"Der Deutschland-Grand Prix war für jedermann bei Toyota ein brillantes Rennen in dem Olivier und ich in der Top 6 ins Ziel kamen. Wir waren das gesamte Wochenende über wirklich konkurrenzfähig und unser fünfter und sechster Platz bescherten uns sieben Weltmeisterschaftspunkte, womit wir von Platz 9 auf Platz 6 in der Markenwertung vorrückten."

Verbesserter Motor in Hockenheim war eine Hilfe

"Für alle die in den letzten Monaten so hart gearbeitet haben war das eine tolle Belohnung, denn unser Entwicklungsprogramm war unermüdlich. Zuerst konnten wir neue Aerodynamikteile beim Großbritannien-Grand Prix nutzen und in Hockenheim hatten wir dann eine neue Ausbaustufe des Motors zur Verfügung. Diese war eine wirkliche Verbesserung, denn der Motor war viel fahrbarer."

Alter Hockenheimring fahrerisch anspruchsvoller

"Das neue Streckendesign ist physisch gesehen anspruchsvoller als die alte Strecke, auf der ich 1996 in der Formel 3000 gefahren bin. Man kann sich jetzt nicht mehr ausruhen, denn man ist ständig am Lenken. Auf der alten Strecke konnte man sich auf den langen Geraden etwas abkühlen. Ich denke, dass die alte Strecke aber eine größere Herausforderung war, denn ich fand, dass der neue Kurs schnell zu lernen war. Er ist eben wie die anderen modernen Strecken, weshalb ich mich innerhalb von 10 Runden wohl fühlte. Mein Lernprozess wurde aber auch durch den TF103 unterstützt, der sich vom ersten Freien Training an gut anfühlte."

"Unglücklicher Fehler" des Brasilianers in der Qualifikation

"Wir hatten Grip und waren am Freitag auf unseren Long Runs konstant. Ich war aber ein wenig enttäuscht darüber in der Freitagsqualifikation nur auf Platz 15 gelandet zu sein. Auf meiner Runde hatte ich ein paar kleine Fehler gemacht und es war schon ein Schock so weit hinten zu sein, besonders weil nach unserer jüngsten Form die Top 10 normal für uns geworden war."

"Was die Samstagsqualifikation betrifft, so war ich mit Startplatz 9 zufrieden, wenngleich ich nicht das Beste aus dem Auto herausholen hatte können. Ausgangs der letzten Kurve hatte ich einen Schreckmoment und war über meine Zeit von 1:16.550 Minuten dann auch sehr enttäuscht. Der erste Sektor auf meiner fliegenden Runde war okay gewesen, doch als ich aus der Haarnadelkurve am Anfang des zweiten Sektors herausbeschleunigte, machte ich einen unglücklichen Fehler. Ich hatte das Lenkrad in der Mitte der Haarnadel voll eingeschlagen als einer meiner Finger die Schaltwippe - um in den nächsthöheren Gang zu gelangen - berührte, wodurch ich in den zweiten Gang schaltete und nur sehr langsam aus der Kurve herauskam. Mein Ingenieur erklärte mir später, dass mich dies ungefähr 0,2 Sekunden gekostet hat."

Dreistoppstrategie ging voll auf

"In der letzten Kurve hatte ich dann einfach etwas zu viel Untersteuern und geriet deshalb am Kurvenausgang zu weit raus. Das Heck versuchte auf dem Dreck herumzukommen und die einzige Möglichkeit einen Abflug zu verhindern bestand darin vom Gas zu gehen. Dadurch verlor ich ein paar weitere Zehntel. Insgesamt hätte meine Rundenzeit also viel schneller sein können. Ich glaube, dass es zwischen mir und Olivier sehr eng geworden wäre. Unsere Autos waren ja fast mit der gleichen Spritmenge unterwegs, denn wir hatten uns entschieden nur mit einer Runde Unterschied am Sonntag an die Box zu fahren."

"Ich hatte alles in allem ein gutes und generell auch problemfreies Rennen, in dem ich im Konvoi mit Olivier 67 Runden abspulte. Die Boxenstopps verliefen so glatt wie immer und wir konnten aus unserer Dreistoppstrategie Kapital schlagen, was uns ein Top 6-Ergebnis mit beiden Autos ermöglichte. Die drei Punkte, die ich für meinen sechsten Platz erhalten habe, bedeuten, dass ich in der Fahrerwertung nun auf Platz 12 vorgerückt bin und mich nur noch 4 Zähler von der Top 10 trennen."

Da Matta entspannt in Brasilien

"Die nächsten zwei Wochen werde ich in meiner Heimatstadt Belo Horizonte in Brasilien im Urlaub verbringen. Das ist eine perfekte Möglichkeit, um die Batterien vor der letzten Phase der Meisterschaft aufzuladen. Ich hoffe, dass auch alle im Team vor den letzten vier Rennen, in denen wir weitere Punkte erzielen und Platz 6 verteidigen wollen, etwas Zeit zum Ausspannen finden."