• 16.01.2002 15:41

Coulthard will den WM-Titel – auch Barrichello muckt auf

Bis Samstag muss sich David Coulthard noch gedulden ? dann wird der neue McLaren-Mercedes MP4-17 präsentiert

(Motorsport-Total.com/sid) - Der Countdown läuft: In Barcelona wird am Samstag eines der ersten großen Geheimnisse der Formel-1-WM 2002 gelüftet. Vorhang auf heißt es, wenn McLaren-Mercedes den neuen "Silberpfeil" auf dem Circuit de Catalunya präsentiert. Besonders der Schotte David Coulthard hat sich für sein "verflixtes" siebtes Jahr bei McLaren viel vorgenommen. Nach dem Rücktritt des Teamkollegen und zweimaligen Weltmeisters Mika Häkkinen gilt Coulthard jetzt für viele als Jäger Nummer eins von Weltmeister Michael Schumacher. "Ich bin motiviert wie lange nicht mehr und freue mich auf die Herausforderung", sagt Coulthard. Für den 30-Jährigen steht schon jetzt fest: "Wir werden Rennen gewinnen, ganz klar. Wir müssen das halt nur oft genug schaffen, um auch den WM-Titel zu holen." Vom Reifenwechsel (Michelin statt Bridgestone) verspricht sich der Schotte einiges: "Wir werden mit den neuen Reifen bestimmt viel Freude habe."

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello, David Coulthard

Wollen 2002 beide um den Titel kämpfen: Rubens Barrichello und David Coulthard

Voll des Lobes ist Coulthard schon über den neuen Teamkollegen Kimi Räikkönen (Finnland): "Kimi ist wirklich verdammt schnell. Mit ihm zusammen sind wir eine Kombination, die nur schwer zu schlagen sein wird." Und der "Silberpfeil"-Neuling hat schon die ersten Siege seiner Karriere im Visier. "Vor zwei Jahren habe ich gehofft, eines Tages in einem Team wie McLaren-Mercedes zu fahren. Jetzt ist dieser Traum wahr geworden, und ich hoffe, dass ich ein paar Rennen gewinnen kann", sagt der 22-Jährige selbstbewusst.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug weiß, dass für seinen Rennstall auch in der kommenden Saison wieder "besondere Bemessungsgrundlagen" gelten, wie er unlängst der Fachzeitung 'sport auto' erzählte: "Es ist unser Anspruch, nicht vier von 17 Rennen zu gewinnen, sondern Weltmeister zu werden." Er sehe es als Auszeichnung, betonte Haug, "wenn von einem Großartiges erwartet wird".

Während im Lager der "Silberpfeile" ruhig und konzentriert auf den WM-Auftakt 2002 hingearbeitet wird, ist beim Weltmeisterteam Ferrari rund sechs Wochen vor dem ersten Rennen in Melbourne (3. März) Feuer unterm Dach. Besonders Rubens Barrichello, seit zwei Jahren stets im Schatten des viermaligen Weltmeisters Michael Schumacher, steht überraschend im Rampenlicht.

Nachdem er in der vergangenen Saison angeblich vor dem Rauswurf stand, will sich der Brasilianer jetzt sogar in den Titelkampf 2002 einmischen. "Ich kann Weltmeister werden, auch wenn ich mit Michael Schumacher in einem Team fahre", tönte Barrichello am Mittwoch beim alljährlichen Ferrari-Treffen im italienischen Nobel-Skiort Madonna di Campiglio.

Auf die jüngsten Gerüchte, dass Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo den Kolumbianer Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams) als Nachfolger von Barrichello verpflichten wolle, reagierte der Brasilianer gelassen: "Darüber mache ich mir keine Sorgen. Ich werde in der Gegenwart zeigen, dass ich auch für die Zukunft von Ferrari wichtig sein kann."

Im vornehmen Golf-Hotel von Madonna di Campiglio präsentierte sich Barrichello am Vormittag bei einer Pressekonferenz locker und gelöst. Die Frage, ob er durch die Geburt seines Sohnes Eduardo künftig langsamer werde, entlockte ihm ein Lächeln: "Nein. Michael Schumacher hat zwei Kinder, und der ist auch nicht zwei Sekunden langsamer geworden."