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  • 02.08.2006 10:24

  • von Marco Helgert

Coulthard unterlag in Silverstone

Formel-1-Bolide, Superbike und Kunstflugzeug auf einer Piste - am Ende unterlagen die Gefährte mit Bodenhaftung sehr deutlich

(Motorsport-Total.com) - Ein Wettstreit der ganz besonderen Art fand in Silverstone statt. David Coulthard nahm, wie gewohnt, die Grand-Prix-Strecke in einem Red-Bull-Boliden in Angriff, traf dabei aber auf ungewohnte Konkurrenz. Jonathan Rea saß ebenfalls auf einem gewohnten Superbike-Motorrad, während der Dritte im Bunde - Steve Jones - keinen Fahrbahnkontakt hatte. Er "umrundete" den Kurs in einigen Metern Höhe in einem Flugzeug.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard stellte sich in Silverstone einem ganz besonderen Wettbewerb

Es gewann das Fortbewegungsmittel mit dem wenigsten Grip auf der Strecke: Jones, Teilnehmer der 'Red Bull Air Race World Series', umflog den Kurs in seiner 'Extra 300S' in knapp 64 Sekunden. Es dauerte einige Zeit, bis auch Coulthard und Rea das Ziel erreichten, wobei hier vier Räder schneller waren als zwei.#w1#

"Ich hätte gedacht, dass ein Motorrad auf dieser Strecke in der Endgeschwindigkeit schneller wäre", so Coulthard. "Aber weil es nicht den Abtrieb hat und auch nur eine kleine Auflagefläche des Reifens, kommt das Motorrad einfach nicht auf den Grip, den wir haben. Insofern war das nicht wirklich ein fairer Wettbewerb."

Den aufregendsten Ritt um die Grand-Prix-Strecke hatte sicher Rea, was auch "DC" bestätigte. "Was die Fähigkeiten angeht und den Mut, den man auf einer Runde benötigt, so braucht man auf dem Motorrad sicher mehr Konzentration als im Auto", erklärte er. Dies gilt umso vermehrt, wenn ein Formel-1-Auto zeitgleich mit über die Piste rollt.

Der Sieger zeigte sich nach seinem Einsatz überrascht. "Ich hatte nicht erwartet, dass ich gewinnen würde, und war anfangs wegen der engen Kurven auch besorgt", so Jones. "Aber es war aufregend, das Auto und das Motorrad unter mir zu sehen, speziell auch die Akustik, wenn das Formel-1-Auto beschleunigt."

Coulthard wiederum war nicht enttäuscht, dass 25 Sekunden langsamer war. "Ich bin nicht überrascht, denn ein Flugzeug kann ja schneller als Autos fliegen", erklärte er. "Es war aber interessant zu sehen, wie ein Motorrad die Kurven anfährt, wenn man nur einige Meter daneben ist. Was mich überraschte, war, wie gut das Flugzeug die Kurven fliegen konnte."

Etwas Angst hatte Rea. "Ich war am Anfang gut vor David, aber auf der Geraden schnappte er mich mit seiner überragenden Beschleunigung", so der Superbike-Pilot. "Ich muss aber gestehen, dass ich mich wieder auf Motorradrennen freue, bei denen ich nicht ein zwei Meter breites Gefährt überholen muss."