• 21.01.2002 15:07

  • von Marcus Kollmann

Coulthard: "Räikkönen ist schnell, aber..."

Coulthard rechnet zwar fest mit seinem Teamkollegen, ist jedoch überzeugt am Ende die Oberhand über ihn zu behalten

(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 nimmt der Wettkampf nicht nur von Jahr zu Jahr unter den Teams zu, sondern auch unter den Fahrern. Da Vergleiche zu einem Fahrer eines anderen Teams mehr als schwierig sind, muss deshalb als Messlatte für die eigenen Leistungen immer der eigene Teamkollege herhalten, denn dieser ist schließlich mit identischem Material unterwegs. Nachdem McLaren-Pilot David Coulthard in den letzten Jahren im internen Duell schlussendlich immer an der Hürde Mika Häkkinen scheiterte, will der in Twynholm geborene Schotte es in dieser Saison endlich sich und all seinen Kritikern beweisen. Er glaubt, dass er mit der notwendigen Unterstützung, sowie einem schnellen und konkurrenzfähigem Auto, den englischen Rennstall genauso zum Titelgewinn führen kann wie es Mika Häkkinen 1998 tat.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard sieht sich Kimi Räikkönen gegenüber im Vorteil

Einen Strich durch die Rechnung des Schotten wollen aber nicht nur Weltmeister Michael Schumacher und Ferrari machen, sondern auch das BMW-Williams-Team. Während die Scuderia Ferrari den Fahrer- und Konstrukteurstitel erneut verteidigen will, hofft Williams, dass man dieses Jahr mit Ralf Schumacher oder Juan-Pablo Montoya endlich wieder selbst einmal Weltmeister wird. Der letzte Titelgewinn in der Saison 1997 liegt schließlich schon sehr lange zurück. Aber nicht nur aus den gegnerischen Reihen droht dem 30-Jährigen Coulthard Gefahr, sondern auch aus dem eigenen Team. Kimi Räikkönen, der bei Testfahrten letzte Woche in Valencia mit dem Vorjahresauto in 1:12.593 Minuten einen neuen Rundenrekord fuhr, hat angekündigt, dass er es seinem schottischen Teamkollegen nicht leicht machen wird.

Von der Grundschnelligkeit Räikkönens konnte sich Coulthard schon ein Bild machen und gab nach den Testfahrten in Barcelona zu, dass er beeindruckt sei, dennoch sich diese Saison teamintern im Vorteil sehe: "Geschwindigkeit ist nicht alles. Kimi ist zwar schnell, aber ich bin es auch", machte der in Monaco lebende Rennfahrer unmissverständlich klar, dass sein 22 Jahre alter Teamkollege ihm gegenüber in dieser Hinsicht keinen Vorteil haben dürfte und was er von der Einzelbetrachtung einer Fähigkeit eines Rennfahrers hält.

Während außenstehende Beobachter in Räikkönen eine nicht zu unterschätzende Gefahre für Coulthard sehen, glaubt dieser, dass er durch seine langjährige Formel-1-Erfahrung die besseren Karten besitzt - zumindest in dieser Saison.

"Wenn es darauf ankommt das Auto zu verbessern, so wird das Team ganz sicher meine Meinung wissen wollen, denn schließlich bin ich derjenige mit der Erfahrung", ist sich Coulthard ziemlich sicher, dass McLaren ihn zuerst um Unterstützung bitten wird.

Der 30-Jährige vertraut dabei auf die Tatsache, dass Räikkönen dieses Jahr erst seine zweite Saison in der Königsklasse absolviert und in Sachen Weiterentwicklung eines Rennautos einen gewaltigen Nachholbedarf hat. Zwar ist sich der Schotte auch bewusst, dass Räikkönen im Laufe des Jahres vertrauter mit dem Team, dessen Arbeitsweise und dem Auto werden wird, rechnet aber fest damit, dass der Finne frühestens in der Saison 2003 von diesen Erfahrungen profitieren kann.