• 16.01.2005 10:27

  • von Marco Helgert

Coulthard: Neue Reifenregeln als Sicherheitsproblem

David Coulthard macht sich Sorgen: Mit nur einem Reifensatz für Qualifying und Rennen könnten sich neue Sicherheitsprobleme ergeben

(Motorsport-Total.com) - Sieben Wochen vor dem Saisonauftakt der Formel 1 in Melbourne nehmen die Diskussionen über die neuen Regeln wieder zu. An die neue Aerodynamik haben sich die Teams, die schon damit fahren, schnell gewöhnt. Doch eine Regeländerung sorgt bei einigen noch für Unbehagen: In diesem Jahr sollen die Fahrer das Qualifying und Rennen mit nur einem Reifensatz bestreiten, ein Wechsel ist nur bei einer Beschädigung erlaubt, ein gleichzeitiges Betanken der Fahrzeuge bei einem Reifenwechsel aber nicht gestattet.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard: Neue Reifenregeln beinhalten ein Sicherheitsproblem

David Coulthard sieht genau darin ein Sicherheitsproblem: "Wenn man einen Bremsplatten hatte, so kam man in der Vergangenheit vorzeitig für einen Boxenstopp herein, nun wird man dafür bestraft, was einen Fahrer dazu zwingen könnte, draußen zu bleiben und damit zu leben", erklärte der Schotte gegenüber 'Autosport'. Doch genau dabei könnte es zu Problemen kommen, wie der Red-Bull-Pilot erklärte.#w1#

"Nur wer ein Grand-Prix-Auto schon mit mehr als 300 km/h mit einem Bremsplatten gefahren ist, weiß, wie das ist", erklärte er. "Die Sicht ist verschwommen, das Auto ist schwierig zu kontrollieren. Man kann argumentieren, dass man ja anhalten kann, wenn es gefährlich ist. Aber da kommt die Seite des Wettbewerbs zum Tragen - wie auf einem Rugbyfeld, wenn einige wirklich schmerzhafte Aktionen starten, aber weiterspielen, weil sie vollkommen fokussiert sind."

Auch Rubens Barrichello äußerte schon vor einigen Tagen ähnliche Bedenken. "Wenn man sich jetzt einen Bremsplatten einfährt, dann ist es eigentlich schon gelaufen. In Monza könnte das beispielsweise gefährlich werden", erklärte der Brasilianer. Doch voreilig möchte auch Coulthard nicht urteilen. "Es könnte schwieriger werden, aber das müssen wir abwarten", erklärter er. "Ich bin schon in Serien gefahren, in denen man nur einen Reifensatz hatte. Das muss man nur anders angehen."

Technische Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieser Regel erwartet er aber nicht. "Im vergangenen Jahr war der Reifenverschleiß in den Rennen in Ordnung, um eine Grand-Prix-Distanz damit zu absolvieren. Technisch gesehen ist die Herausforderung also nicht so groß, wie man denken mag", so der 33-Jährige. "Von den Rundenzeiten her werden wir mit einem Reifensatz im Rennen natürlich nicht mehr so schnell sein."