• 23.05.2002 09:55

  • von Marcus Kollmann

Coulthard: "Keine Regel verbietet, was Ferrari getan hat"

Der Schotte verrät seine persönliche Meinung zur Ferrari-Stallorder und fordert die Teams zur Ehrlichkeit den Fans gegenüber auf

(Motorsport-Total.com) - Im Vorfeld des Großen Preises von Monaco hat McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard noch einmal seinen Standpunkt zur Ferrari-Stallorder vor zwei Wochen in Österreich klar gemacht. Dabei erklärte der Schotte, dass es, genauso wie im FIA-Reglement, auch bei den Verträgen der Fahrer "Grau-Zonen" gäbe und ihn die Aktion der Scuderia Ferrari als Motorsportfan genauso geschockt habe wie die Fans vor Ort, welche ihren Unmut mit Buh-Rufen, einem Pfeifkonzert und "Barrichello, Barrichello"-Sprechchören zum Ausdruck gebracht hatten.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Coulthard findet, dass die Teams den Fans eine gewisse Ehrlichkeit schulden

Coulthard fühlte sich eigener Aussage nach an den Boxkampf zwischen Lennox Lewis und Evander Holyfield in Las Vegas erinnert, wo er live dabei gewesen war und "ganz eindeutig Holyfield den zweiten Kampf klar gewonnen, den ersten aber klar verloren hatte, die Entscheidung jedoch genau andersherum ausgefallen war." Der 31-Jährige empfindet so wie der Großteil der Fans, nämlich dass Ferrari nicht nur sich sondern auch der Formel 1 mit der Stallorder auf dem A1-Ring nichts Gutes getan hat.

"Es gibt keine Regel die das verbietet was Ferrari getan hat. Doch die Formel 1 ist nun einmal ein Sport der von der Unterstützung der Fans lebt. Vielleicht müssen das einige erst einmal mitbekommen", so "DC" sinngemäß darüber seinen Ärger äußernd, dass man die Fans, denen man schließlich alles zu verdanken habe, nicht einfach verarschen könne.

Auch die Rolle von Michael Schumacher sieht der in der Fahrerweltmeisterschaft mit 10 Punkten auf Rang fünf liegende Rennfahrer mit gemischten Gefühlen: "Michael sagt, dass er keinen Einfluss auf die Entscheidung hatte, doch wenn man einen Vertrag hat der einen als absolute Nummer 1 definiert, dann kann man nicht später sagen, dass man keinen Einfluss habe. Man versucht es beiden Seiten recht zu machen, indem man nach außen hin der sportliche Sieger sein möchte und auf der anderen Seite der harte Rennfahrer sein will, der, koste was es wolle, gewinnt", sieht Coulthard den Ferrari-Piloten irgendwo auch in einer bemitleidenswerten Situation.

Vorausblickend auf den ab 10.50 Uhr mit dem ersten Freien Training beginnenden Monaco-Grand Prix - alle Sessions können Sie wie immer im F1Total.com Live-Ticker mitverfolgen -, sagte der 1 Meter 82 große Rennfahrer, dass es sich um die "großartigste Herausforderung und vermutlich den schönsten Grand Prix der Saison" handelt. Für den gebürtigen Schotten ist das Rennen im Fürstentum quasi ein Heimspiel, lebt er doch schon lange dort. Für den Rennsonntag hat sich Coulthard vorgenommen so viele WM-Zähler wie möglich zu sammeln, sodass er etwas für sein Punktekonto tun und in der Fahrerweltmeisterschaft nach vorne kommen kann.

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