Coulthard in Shanghai mit neuem Chassis

Das Red-Bull-Team spekuliert in Shanghai mit dem Sprung in die Top 10 der Startaufstellung - David Coulthard nach Unfall unbeeindruckt

(Motorsport-Total.com) - Das Red-Bull-Team kämpft in den letzten beiden Rennen dieser Saison noch gegen den "kleinen Bruder" Toro Rosso und Williams um Platz sechs in der Konstrukteurs-WM - derzeit fehlen fünf Punkte nach vorne, während man nach hinten ein drei Zähler starkes Polster hat. Dementsprechend wichtig wäre ein Topresultat in Shanghai.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Das Unfallauto vom vergangenen Sonntag ist nicht mehr zu gebrauchen

"Im Vorjahr konnten wir uns in China komfortabel in den Top 10 qualifizieren, daher hoffe ich, dass uns das diesmal wieder gelingen wird", so David Coulthard in seiner 'ITV'-Kolumne. "Ich selbst werde in China mit einem brandneuen Chassis fahren, was nicht ideal ist, denn trotz gleicher Spezifikationen fühlt sich kein Chassis wie das andere an. Aber hoffentlich können wir am Freitagmorgen den Shakedown absolvieren und dann nach vorne pushen."#w1#

Voll motiviert für Shanghai und São Paulo

Der Grund für den Chassiswechsel des Schotten ist sein Unfall am vergangenen Wochenende in Fuji, wo er gleich nach dem Start wegen eines Radaufhängungsbruchs nach einer Berührung mit hoher Geschwindigkeit in den Leitplanken gelandet war. "Als ich noch während des Rennens im Medical-Center war", schrieb Coulthard, "dachte ich nur: 'Bitte lass es nichts Schlimmes sein, denn ich will in China und Brasilien fahren!'"

An seiner Motivation lässt er generell keine Zweifel aufkommen: "Man könnte meinen", so "DC", "dass ein solcher Crash im drittletzten Rennen der Karriere ein harter Schlag sein müsste, aber ich war genauso gelassen wie nach meinem ersten Formel-1-Crash. Das war übrigens beim Testen 1994 in Jerez." Auch körperlich hat es den 37-Jährigen nicht hart getroffen - selbst das leichte Humpeln vom Sonntag ist schon wieder weg.

Crash zum ungünstigsten Zeitpunkt

David Coulthard

Nach dem Crash in Fuji humpelte David Coulthard zunächst ein bisschen Zoom

Doch noch einmal zurück zu jenem ersten Formel-1-Crash vor fast 15 Jahren. Coulthard erinnert sich daran noch so, als wäre es gestern gewesen: "In zwei Jahren als Testfahrer hatte ich dem Auto nicht einmal einen Kratzer zugefügt, aber dann passierte mir der Unfall just in dem Moment, als Frank Williams gerade an die Strecke kam, um mir zu sagen, dass ich als Rennfahrer bestätigt bin", schmunzelte der damalige Nachfolger von Ayrton Senna.

So richtig bewusst ist Coulthard übrigens noch nicht, dass das Kapitel Grand-Prix-Sport für ihn bald beendet sein wird: "Ich wusste auf jeder der Strecken, dass ich das letzte Mal dort fahre, aber da kamen keine großen Emotionen auf. Es würde mich aber nicht überraschen, falls das in Brasilien anders werden sollte", so der Routinier. Denn an gleicher Stelle haben ihn 2004 schon einmal die Emotionen überwältigt, als er das letzte Mal in einen Silberpfeil kletterte...