• 18.04.2009 19:24

  • von Fabian Hust

Coulthard: "Ich erwarte mehrere Red Bull Racing-Siege"

Der ehemalige Fahrer und heutige Berater des Teams wundert sich nicht, dass Red Bull Racing dieses Jahr ein konkurrenzfähiges Auto hat

(Motorsport-Total.com) - David Coulthard hatte am Samstag besonders viel Spaß an seinem neuen Job als Formel-1-Experte der 'BBC'. Denn in seiner zweiten Funktion neben der Beraterrolle bei Red Bull konnte er sehen, wie Sebastian Vettel für Red Bull Racing die erste Pole Position holte und Teamkollege Mark Webber das Ergebnis mit dem dritten Rang abrundete.

Titel-Bild zur News: David Coulthard, Jerez, Circuit de Jerez

David Coulthard erwartet dieses Jahr nicht nur einen Sieg für Red Bull Racing

Der Schotte zeigt sich darüber "überhaupt nicht überrascht", wie er in seiner 'BBC'-Kolumne schreibt: "Für mich erscheint dies alles hochgradig logisch, denn es gab einen stetigen Aufwärtstrend im Team, diesen sehen wir nun Früchte tragen. Es besteht absolut keine Frage, dass dies nun die Red Bull-Zeit werden könnte. Ich erwarte nicht nur, dass sie diese Saison ihren Jungfernstieg holen, ich erwarte, dass sie mehr als ein Rennen gewinnen."#w1#

In der Formel 1 passiere so etwas nicht über Nacht, so wie Brawn auch kein neues Team sei und Red Bull bereits seit 2005 mit einem eigenen Team dabei ist, das damals ebenfalls kein komplett neues Team war. Teamchef Christian Horner habe die Jahre über das Team sukzessive umstrukturiert, schlechte Leute aussortiert und gute Leute eingekauft.

"Unter den neuen Gesichtern war Adrian Newey, der 2006 hinzu gekommen ist. Er ist einer der erfolgreichsten Designer in der Formel-1-Geschichte und seine Autos haben mehr als 100 Rennen gewonnen. Adrian hat diese Saison durch Interpretation der gewaltigen Veränderungen am Reglement seine Einzigartigkeit bewiesen."

Zuletzt sei das Formel-1-Reglement 1998 derart umfangreich umgestrickt worden, als Rillenreifen eingeführt wurden: "Damals arbeiteten Adrian und ich bei McLaren, und wir kamen aus einer ziemlich durchschnittlichen Saison 1997, hatten dann 1998 ein siegfähiges Auto. Adrian hat bewiesen, dass er große Veränderungen am Reglement nutzen kann."

Das neue Auto habe bei den Testfahrten auf Anhieb eine gute aerodynamische Balance gehabt, was entscheidend sei. Zudem war das Auto nicht nur gut ausbalanciert, sondern auch in der Lage, konstant schnelle Rundenzeiten zu fahren - und dies ohne den mittlerweile berühmten Doppeldecker-Diffusor: "Das Team arbeitet nun an seiner eigenen Version, und ich glaube, dass dies für zusätzliche Leistung sorgen wird."

"Viele Leute fragen mich, ob ich traurig bin, dass ich in einer solch aufregenden Zeit nicht mehr für Red Bull fahre", so der 38-Jährige. "Nun, das bin ich nicht. Ich habe meinen Teil zur Entwicklung des Teams beigetragen, und sie haben für mich mit Vettel einen großartigen Ersatz." Den Deutschen bezeichnet Coulthard als "kommenden Mann der Formel 1".