• 04.03.2002 12:25

  • von Reinhart Linke

Coulthard: "Formel 1 ist nicht Hollywood"

McLaren-Mercedes-Fahrer Coulthard verteidigt die Entscheidung der Rennleitung, dass Rennen nicht abgebrochen zu haben

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Grand Prix von Australien wurde lange unter Teams, Fahrern und Fans über den Verzicht der Rennleitung auf einen Neustart diskutiert. Beim Start waren schon in der ersten Kurve mit Allan McNish (Toyota), Olivier Panis (BAR-Honda), Jenson Button (Renault), Nick Heidfeld (Sauber-Petronas), Felipe Massa (Sauber-Petronas), Giancarlo Fisichella (Jordan-Honda), Ralf Schumacher (BMW-Williams) und Rubens Barrichello (Ferrari) acht Fahrer ausgeschieden und somit fast das halbe Feld ausgefallen.

Titel-Bild zur News: Safety-Car, Coulthard

Coulthard (rechts) fand es richtig, das Rennen mit dem Safety-Car fortzusetzen

Da jedoch eine Spur auf der 5,302 Kilometer langen Strecke frei war, niemand bei dem Unfall verletzt worden war und die Trümmerteile und Autos schnell beseitigt werden konnten, entschied die Rennleitung, das Rennen mit einer Safety-Car-Phase fortzusetzen und verzichtete auf einen Neustart. Von dem Chaos in der ersten Kurve profitierte unter anderem auch McLaren-Mercedes-Fahrer David Coulthard. Da sich die führenden Rubens Barrichello und Ralf Schumacher gegenseitig aus dem Rennen geworfen hatten und Michael Schumacher von Startposition zwei aus nicht so gut wegkam, konnte der Schotte die Führung übernehmen.

Er vertrat nach dem Rennen auch die Entscheidung der Rennleitung, das Rennen mit dem Safety-Car an der Spitze fortzusetzen. "Ich habe immer geglaubt, dass es nicht gut für die Zuschauer ist, wenn viele Autos schon in der ersten Kurve ausscheiden, aber das ist nicht Hollywood", wird der 30-jährige Wahlmonegasse von 'Autosport' zitiert. Formel 1 "ist Realität", unterstrich der elffache Grand-Prix-Sieger.

"So lange es weitergehen kann und kein Fahrer im Auto eingeklemmt ist benutzt man das Safety-Car", erklärte David Coulthard, der am Sonntag seinen 125. Formel-1-Grand-Prix bestritt. "So ist die Politik und so lange sie immer so angewendet wird, ist es gut so."

Während die Streckenposten während den Safety-Car-Phasen zwar die Autos in der ersten Kurve und bei der zweiten Gelbphase den Renault von Jarno Trulli von der Strecke räumten, wurde Öl in Kurve drei nicht abgestreut. "In Kurve drei lag Öl auf der Strecke und ich sagte es dem Team", fuhr "DC" fort. "Ich glaube, mein Team emailte es zur Rennleitung. Ich denke, während den Safety-Car-Phasen hätten sie genug Zeit gehabt, es wegzumachen, aber vermutlich ist das eben auch Teil der Gefahr."

Unterdessen schied David Coulthard in Melbourne schließlich vorzeitig aus - nachdem er schon zuvor mit Getriebeproblemen zu kämpfen hatte und einige Runden vor seinem Ausfall nur noch im sechsten Gang fahren konnte. In der 33. Runde blieb der MP4-17 schließlich endgültig stehen.