• 11.06.2006 19:43

  • von Adrian Meier

Coulthard entschuldigte sich vor dem Rennen bei Montoya

Nach dem gestrigen Qualifying beschwerte sich David Coulthard heftig über eine Blockade von Juan-Pablo Montoya, der Zwist wurde jedoch wieder beigelegt

(Motorsport-Total.com) - Wie schon in Monaco nach Michael Schumachers umstrittener Blockade-Aktion gab es auch nach dem gestrigen Qualifying Unstimmigkeiten über angebliche Blockademanöver. Dabei beschwerte sich David Coulthard über eine Aktion Juan-Pablo Montoyas, der ihn im zweiten Abschnitt aufgehalten haben sollte. Der Schotte in Red-Bull-Racing-Diensten sah sich vom Kolumbianer zu Beginn seiner letzten schnellen Runde absichtlich behindert.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

David Coulthard entschuldigte sich für seine Kritik bei Juan-Pablo Montoya

Coulthard fand daraufhin nach dem Qualifying harsche Worte für das Verhalten des McLaren-Mercedes-Piloten, bezeichnete die Aktion als "ekelhaft" und "inakzeptabel". Darüber hinaus warf er Montoya vor, des Öfteren durch negative Aktionen wie diese aufzufallen. Die Vorkommnisse in einem Gespräch mit dem Kolumbianer zu klären lehnte der Schotte darüber hinaus grundsätzlich ab, da dies lediglich Zeitverschwendung sei und man mit Montoya ohnehin nicht reden könne.#w1#

Montoya freute sich über die Entschuldigung

Die Rennleitung untersuchte die Geschehnisse, konnte jedoch keine absichtliche Blockade feststellen und legte den Vorfall zu den Akten. Auch Coulthard beruhigte sich nach seinem anfänglichen Zorn wieder und suchte am Morgen vor dem Rennen entgegen seiner Ankündigung das Gespräch mit Montoya, wie der Kolumbianer gegenüber 'autosport.com' berichtete: "Er kam heute morgen zu mir und entschuldigte sich, das war nett."

Coulthard habe eingesehen, dass er mit seinen Kommentaren im Eifer des Gefechts übers Ziel hinausgeschossen sei. Montoya akzeptierte die Entschuldigung des Schotten und versuchte klarzustellen, dass er keineswegs absichtlich gehandelt habe und die Vorkommnisse eher ein Missverständnis als eine Blockade gewesen seien.

"Er kam heute morgen zu mir und entschuldigte sich, das war nett." Juan-Pablo Montoya

"Wir hatten ja eine Unterredung bei den Stewards, dabei hat er mir gesagt: 'Ich bin langsamer gefahren, weil ich dachte, dass du mir auf meiner Runde im Weg stehen würdest, ich habe dir nicht getraut'", erinnerte sich Montoya. "Ich sagte daraufhin: 'Du hast in den sechs Jahren, in denen ich hier bin, noch nie mit mir gesprochen. Daher kann ich es nur schwer nachvollziehen, wenn du sagst, dass du mir nicht trauen konntest, wenn ich dir noch nie etwas getan habe.'"

Vorfall war ein Missverständnis

Darüber hinaus sei Coulthard zu keinem Zeitpunkt so nahe hinter ihm gewesen, dass er den Red-Bull-Piloten blockiert hätte, schilderte Montoya die Vorfälle aus seiner Sicht: "Ich kam gerade in die Box und er begann seine fliegende Runde, aber er war nie nahe genug, als dass ich schneller hätte fahren müssen. Ich war von der Strecke abgekommen und hielt mich dann rechts, um in die Boxengasse abzubiegen. Als er seine Runde begann, war er vielleicht zwei Sekunden hinter mir. Daher sagte er, dass er sein Tempo reduzieren musste, um sicherzustellen, dass ich ihm seine Runde nicht vermasseln würde, aber das hatte ich gar nicht vor", berichtete der 30-Jährige.

"Ich war von der Strecke abgekommen und hielt mich dann rechts, um in die Boxengasse abzubiegen." Juan-Pablo Montoya

Daneben dementierte Montoya, dass es zwischen ihm und Coulthard derzeit Spannungen gebe, weil er bereits des Öfteren mit einem Wechsel zu Red Bull Racing in der kommenden Saison in Verbindung gebracht wurde und damit möglicherweise Coulthard aus seinem Cockpit verdrängen könnte: "Ich glaube nicht, dass der Vorfall etwas damit zu tun hatte", erklärte er.

"Ich habe damit kein Problem. Ich denke, das ist nicht meine Entscheidung. Es ist die Entscheidung von Red Bull oder wem auch immer, wen sie ins Auto setzen wollen, und natürlich meine Entscheidung, ob ich gehen möchte", stellte Montoya abschließend klar, dass ein möglicher Wechsel zum österreichischen Team ohnehin von vielen anderen Faktoren abhängt.