• 25.06.2001 17:54

  • von Fabian Hust

Coulthard: "Ein problematisches Wochenende"

Im Kampf um den WM-Titel muss David Coulthard derzeit mit unterlegenem Material zurechtkommen

(Motorsport-Total.com) - Dank regelmäßigen Zielankünften mit starken Fahrleistungen in den WM-Punkten und den ausbleibenden Ergebnissen von Mika Häkkinen konnte sich David Coulthard in diesem Jahr bisher im Titelkampf halten. Doch in den letzten beiden Rennen hat sich erneut herauskristallisiert, dass der MP4-16 nicht immer ein konkurrenzfähiges Auto ist. Hinzu kommt, dass mit BMW-Williams ein Team nun vorne mitfährt, das dem Schotten wie zuletzt auf dem Nürburgring Punkte wegholt und er somit bald den Anschluss an Michael Schumacher verlieren könnte.

Titel-Bild zur News: David Coulthard und Ron Dennis

David Coulthard und Teamchef Ron Dennis im Krisengespräch

Die Probleme, die der 30-Jährige in der Eifel hatte, waren nicht neu: "Wir hatten eine so schlechte Balance, dass sich die Hinterreifen sehr schnell abgenutzt haben. Aus diesem Grund hatten wir schon früh im Rennen eine Menge Übersteuern, was ein etwas anderes Problem ist als das, was wir im Qualifying hatten - wir haben es also mit zwei Problemen zu tun."

Dass die Silberpfeile am Freitag noch um die Strecke flogen und die Konkurrenz erblassen ließen, hatte einen einfachen Grund: "Am Freitag arbeiteten wir daran, zu verstehen, wie wir das Auto im Qualifying verbessern könnten, aus diesem Grund war der Abstand zu den anderen auch so groß", verrät Coulthard nach Testfahrer Alexander Wurz ebenfalls, dass man am ersten Tag bereits unüblicher Weise viel Benzin abgelassen hatte.

"Die Realität ist jedoch jene, die wir nach dem Qualifiyng gesehen haben", fährt der WM-Zweite fort. "Wie man sehen konnte, waren wir nicht ganz bei der Musik dabei und auch im Rennen möglicher Weise eine halbe Sekunde pro Runde hinterher." Und da spricht Coulthard nur für sich, denn Mika Häkkinen war noch langsamer, weil er zunächst sich einen Reifenplatten eingebremst hatte und später als "Untersteuern-Liebhaber" mit dem übersteuernden MP4-16 zu kämpfen hatte. Coulthard fehlten rund 0.6 Sekunden auf die schnellste Rennrunde von Montoya, Häkkinen war weitere 0.4 Sekunden langsamer.

Ob McLaren-Mercedes die Probleme in einer einzigen Woche beheben kann ist mehr als fraglich, denn das nächste Rennen findet schon dieses Wochenende statt: "Wir müssen abwarten und sehen, aber Magny-Cours ist eine Strecke, deren Kurveneigenschaften zu den Reifen ganz schön hart sein können. Wenn wir also keinen Reifen bekommen, der zu unserem Auto passt, dann denke ich nicht, dass wir am Set Up etwas tun können, um die Situation zu verbessern. Es ist ein fundamentales Problem, mit dem wir es hier zu tun haben."

24 WM-Zähler Rückstand hat David Coulthard auf Michael Schumacher - bei verbleibenden acht Rennen ist das eine Menge: "Wie ich bereits zuvor gesagt habe, schaue ich nicht auf die Punkte und ebenfalls nicht nach der Weltmeisterschaft. Das tue ich erst, wenn sie entschieden ist. Ich werde weiterhin mein Bestes geben. Manchmal fährt man gut, hat aber nicht das richtige Auto, ein anderes Mal hat man es aber man selbst fährt nicht gut - ich muss also schauen, dass ich sicher stelle, dass ich zum richtigen Zeitpunkt beide Elemente zusammengefügt habe."