Cosworth ohne Formel 1 nicht sinnvoll für Ford

Ford ist der Verkauf von Cosworth nicht leicht gefallen, ohne Formel 1 hätte die Motorenschmiede aber keinen Sinn gemacht

(Motorsport-Total.com) - Im Rahmen einer Pressekonferenz in London hat Ford heute offiziell die Übernahme der traditionsreichen Motorenschmiede Cosworth durch die ChampCar-Granden Kevin Kalkhoven und Gerald Forsythe bestätigt. Dabei wurden naturgemäß keine brisanten Details bekannt gegeben, immerhin fiel aber das eine oder andere interessante Statement.

Titel-Bild zur News: Ford-Cosworth-Logo

Gehen künftig getrennte Wege: Ford und die Motorenschmiede Cosworth

Richard Parry-Jones, Vizepräsident des Ford-Konzerns, bestätigte unter anderem, dass Cosworth auch 2005 das neue 'Red-Bull'-Team, vormals Jaguar, sowie Minardi ausstatten wird. Dies war auch Teil der Vereinbarung mit Kalkhoven und Forsythe, die ja in der ChampCar-Serie auch eigene Teams betreiben. Außerdem betonte Kalkhoven in seiner Ansprache, dass man Cosworths Tradition "fortführen und in die Zukunft mitnehmen" wolle.#w1#

Ford stößt Cosworth nur ungern an neue Eigentümer ab

Aber warum hat Ford Cosworth überhaupt abgestoßen, wo das kleine Tochterunternehmen aus England doch Motorsportgeschichte geschrieben hat und stets mit dem amerikanischen Automobilkonzern assoziiert wurde und noch immer wird? "Wir wollten Cosworth nicht loswerden", stellte Parry-Jones klar. "Im Gegenteil, bis zu einem gewissen Grad bereuen wir es sogar, dass wir Cosworth zum Verkauf angeboten haben."

Aber: "Andererseits macht es nach der Entscheidung, die Formel 1 zu verlassen, für uns keinen Sinn mehr, eine Teilhaberschaft an Cosworth zu behalten. Für uns war es attraktiv, für das Formel-1-Team auch Kontrolle über den Motorenhersteller zu haben, aber das ist nicht mehr der Fall. Es ist nicht Kerngeschäft von Ford, Motoren für den Rennsport zu liefern. Darüber hinaus wird der gute Kontakt zwischen Ford und Cosworth mit Sicherheit aufrecht erhalten bleiben", ergänzte er.

"Hinterlassen ein Vermächtnis von vielen Siegen"

Es sei "das Ende einer Ära", fuhr Parry-Jones fort: "Nach 35 Jahren im Sport war es für uns keine leichte Entscheidung, uns zurückzuziehen. Wir haben alle Höhen und Tiefen durchgemacht und hinterlassen ein Vermächtnis von vielen Siegen und Weltmeisterschaften, die teilweise von den größten Fahrern und Teams des Sports errungen worden sind. Diese Erfolge wären ohne die Unterstützung durch unsere Mitarbeiter, Partner, Sponsoren und Fans nie möglich gewesen."

Für das Kalkhoven/Forsythe-Angebot habe letztendlich gesprochen, "dass beide schon seit vielen Jahren im Motorsport sind und man daraus schließen kann, dass sie vom Geschäft viel Ahnung haben", so der Ford-Vizepräsident. Demnach habe Ford besonderen Wert darauf gelegt, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben und dass dem Unternehmen auch weiterhin eine Perspektive geboten werden kann.