Costa sicher: Mercedes wird nicht dominieren

Mercedes-Chefdesigner Aldo Costa glaubt nicht daran, dass Mercedes die Red-Bull-Rolle von 2013 übernommen hat, sondern dass die Konkurrenz nicht schläft

(Motorsport-Total.com) - Die Vorstellung von Mercedes in Melbourne kann man durchaus als souverän bezeichnen. Lewis Hamilton sicherte sich mit mehr als drei Zehntelsekunden Vorsprung am Samstag die Pole-Position, bevor Nico Rosberg am Sonntag die Konkurrenz schockte und mit fast 25 Sekunden Vorsprung vor Daniel Ricciardo ins Ziel rollte - und die Konkurrenz vermutet, dass die Silberpfeile noch nicht alles gezeigt haben.

Titel-Bild zur News: Aldo Costa

Chefdesigner Aldo Costa behält die Konkurrenten genau im Blick Zoom

Wird es also in diesem Jahr eine Mercedes-Dominanz geben, so wie es Red Bull in der zweiten Saisonhälfte 2013 vorgemacht hat? "Nein, ich denke nicht, dass man von Dominanz sprechen kann", wiegelt Mercedes-Chefdesigner Aldo Costa gegenüber 'Autosprint' ab. Zwar sei die Stärke von Mercedes nicht abzusprechen, dennoch schlafe natürlich auch die Konkurrenz nicht. So habe beispielsweise Red Bull von den Tests bis nach Australien gezeigt, dass ein großer Sprung möglich ist.

"In Australien waren sie viel konkurrenzfähiger als bei den Wintertestfahrten. Das ist ein Anzeichen, wie schnell Fortschritte und Problemlösungen in der Formel 1 sein können", schreibt Costa noch keinen Konkurrenten ab: "Es könnte sein, dass schon in ein paar Grands Prix viele andere Teams auf einem guten Level ankommen. Wir können bislang ja nur das erste Rennen der Meisterschaft bewerten."

Doch Mercedes weiß bislang viele Trümpfe in seiner Hand. Der F1 W05 ist durchaus schnell, und man hat mit dem Mercedes-Aggregat den vermutlich besten Antrieb im Heck des Wagens sitzen. Und ganz wichtig: Alles scheint gut zusammenzuarbeiten. Denn laut Costa gebe es in diesem Jahr kein Bauteil, was besonders wichtig ist, sondern alles müsse zusammenspielen. "Das Wichtigste ist, alles richtig zusammenzubringen und Vorteile aus den Möglichkeiten zu ziehen, die das Reglement einem bietet. Es ist nicht so, dass man nur an einem Bereich arbeiten muss, weil er der wichtigste von allen ist. Es ist das System als Ganzes, das man entwickeln muss."


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Doch noch bereitet das System einigen Teams Probleme - auch Mercedes. Lewis Hamilton kam in Australien nur wenige Runden weit, und auch Weltmeister Sebastian Vettel musste seinen Boliden früh abstellen. Red Bull hat wie alle Renault-Teams derzeit noch die größten Schwierigkeiten mit der Zuverlässigkeit. Schon im Winter war der französische Motorenhersteller mit Abstand Schlusslicht in der Kilometertabelle, doch abschreiben will Costa die französische Konkurrenz nicht.

Denn: Er hat gesehen, zu was Renault in der Lage ist. "Der Renault-Motor hat bei voller Leistung eine bemerkenswerte Performance", will er im Albert Park beobachtet haben. Das Problem sei nur: Sie können diesen Level an Performance nicht über das gesamte Rennen halten. Teile des Antriebs ermüden und können den hohen Temperaturen im Auto nicht standhalten. "Aber ich glaube, dass es ein Problem ist, für das sie langsam eine Lösung finden."