Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Ciao, "Fisico" - oder doch nicht?
Giancarlo Fisichella könnte in Abu Dhabi sein letztes Formel-1-Rennen bestreiten - Enttäuschung über Abschneiden als Ferrari-Ersatzmann
(Motorsport-Total.com) - Der Stolz stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er am 3. September in Maranello erstmals in einen Formel-1-Ferrari stieg, auf dem sein Name stand: Giancarlo Fisichella. Doch zwei Monate später muss der 36-Jährige einsehen, dass die Verpflichtung durch die Scuderia schon das Highlight war - der Traum vom insgeheim erhofften Grand-Prix-Sieg ist geplatzt.

© xpb.cc
Giancarlo Fisichella wird heute seinen vielleicht letzten Grand Prix fahren
"Es ist das letzte Rennen der Saison und vielleicht das letzte meiner Karriere - vielleicht aber auch nicht. Ich bin jedenfalls enttäuscht darüber, in der letzten Reihe zu stehen", seufzte Fisichella gestern nach dem Qualifying in Abu Dhabi, in dem er als 20. und Letzter schon an der ersten Hürde gescheitert war. "Bis zur letzten Zwischenzeit war ich nur eine Zehntel hinter Kimi, aber dann habe ich alles verloren. Die Top 15 wären vielleicht drin gewesen, aber daran, dass Kimi auch nur als 14. weiterkam, sieht man, wie schwierig es war. Das Auto ist einfach nicht schnell genug."#w1#
Dabei hatte in Monza alles so vielversprechend begonnen: Vor eigenem Publikum fuhr der Liebling der Tifosi trotz eines Unfalls im Freien Training auf den guten 14. Startplatz; im Rennen landete er als Neunter nur knapp hinter den Punkterängen. Doch der Heim-Grand-Prix sollte sein bestes Ferrari-Wochenende bleiben. Zuletzt in São Paulo wurde er immerhin noch Zehnter. Auch in Abu Dhabi riecht es derzeit nicht nach einem Punkte- oder gar Podiumswunder.
Traurig, dass das Ferrari-Gastspiel nun zu Ende geht, Giancarlo? "Ja, sehr - vor allem habe ich nicht das erreicht, was ich erreichen wollte. Das ist schade, aber ein Rennen habe ich noch, um zu zeigen, was ich kann", entgegnete er. "In Zukunft werde ich Ferraris dritter Fahrer sein. Das ist gut. Wenn ich ein gutes Renncockpit finde, wäre das eine Option. Zu einem neuen Team will ich eher nicht, denn ich will eine Garantie, dass ich zumindest dann und wann Punkte holen kann." Man munkelt, dass er zu Force India zurückkehren könnte, wo Landsmann Vitantonio Liuzzi zuletzt nicht überzeugt hat.
Einige Experten halten Fisichella vor: Wärst du bei Force India geblieben, hättest du in Monza vielleicht gewinnen können! Der Ferrari-Pilot nickt zustimmend, wirkt aber nicht wehmütig, wenn er sagt: "So habe ich mich halt entschieden. Dazu stehe ich immer noch. Ferrari war schon immer mein großer Kindheitstraum. Natürlich hätte ich mir andere Ergebnisse gewünscht, denn ich wollte Ferrari helfen, aber das Auto ist sehr schwierig zu fahren und nicht schnell genug."
"Es hat mir viel gegeben", gab der dreifache Grand-Prix-Sieger nach dem vielleicht letzten Qualifying seiner Formel-1-Laufbahn zu Protokoll. "Als ich Ferrari-Fahrer wurde, gab es viele Medienberichte und meine Freunde und Fans waren begeistert. Ich habe ein weiteres Team kennen gelernt, ein Weltmeisterteam. Ich habe mein Bestes gegeben, sehr eng mit den Ingenieuren gearbeitet, war oft in Maranello. Trotzdem war es nicht leicht, meinen Fahrstil an dieses Auto anzupassen, das ganz anders ist als der Force India."

