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Christian Horner: Britische Politik ist wie eine "Comedy-Show"

Die meisten Formel-1-Teams haben Notfallpläne für einen drohenden Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union geschmiedet

(Motorsport-Total.com) - Der Brexit überschattet derzeit die europäische Politik. Großbritanniens Austritt aus der Europäischen Union ist einmal mehr in der Schwebe. Eine erneute Verschiebung steht im Raum, was auch die Formel-1-Teams nervös macht. Denn sieben der zehn Teams haben ihren Hauptsitz in England. Brite Christian Horner kann über die Politik seines Landes nur noch lachen.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner ist von der britischen Politik amüsiert Zoom

"Ich denke, den Leuten reicht es. Sie wollen einfach eine Entscheidung. Wie auch immer die ausfällt, wir werden damit leben. Die britische Politik ist wirklich eine Comedy-Show im Moment", ärgert er sich über die Arbeit der britischen Regierung und Premierminister Boris Johnson. Es seien zu viele unterschiedliche Interesse verfolgt worden, glaubt der Red-Bull-Teamchef.

Mit dem Teamsitz in Milton Keynes wäre auch das österreichische Team vom Brexit betroffen. "Wir haben Nachforschungen angestellt, welche Auswirkungen der Brexit auf unser Team haben könnte - ganz egal, ob es einen Deal gibt oder nicht." Das Team habe sorgfältig alle Szenarien geprüft.

Ebenso Mercedes und McLaren. "Ich habe natürlich gehört, was da los ist", kommentiert Andreas Seidl das Thema und wird von Toto Wolff unterbrochen: "Die werden ihn gleich wieder rauswerfen!", scherzt der Wiener. Seidl betont: "Ich habe eine Garantie, dass ich bleiben kann, egal was passiert."

Der freie Personenverkehr, einer der Grundpfeiler der EU, könnte durch den Brexit gestoppt werden. Wie Formel-1-Teams mit Mitarbeitern aus aller Welt damit arbeitsrechtlich umgehen werden müssen, ist noch unklar. "Als Team haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Wir haben uns auf jedes mögliche Szenario vorbereitet", berichtet Seidl.


Fotos: Grand Prix von Mexiko


Abgesehen davon, auf welches Szenario sich London und Brüssel einigt, werde man auch weiterhin Rennen fahren, ist er zuversichtlich. "Ich denke, man muss sich auf mögliche Konsequenzen einstellen. Und es ist klar, dass es uns schaden wird", glaubt Wolff, "allein aufgrund unserer Praxis der bedarfsorientierten Produktion."

Bei Racing Point hat man sich auf den schlimmsten Fall eingestellt, einen "No-Deal-Brexit" - also einen Austritt Großbritanniens aus der EU ohne Vertrag. "Wir haben ein paar Pläne aufgestellt, die in einem solchen Fall greifen", schildert Otmar Szafnauer. "Wir hoffen aber auf den besten Fall."

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