• 19.04.2004 15:29

  • von Marco Helgert

Chevrier: Überdrehungsgefahr in Imola

Renaults Motorenmanager Denis Chevrier über die besonderen Herausforderungen hinsichtlich der Motoren in Imola

(Motorsport-Total.com) - Vielleicht zum vorerst letzten Mal wird am kommenden Wochenende der Formel-1-Tross in Imola gastieren. Der Große Preis von San Marino steht auf der Streichungsliste von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ganz oben. Doch die Teams verschwenden daran derzeit keinen Gedanken. Jetzt heißt es, sich auf das Rennen in Imola vorzubereiten, dabei hat die Strecke einen ganz besonderen Charakter - auch hinsichtlich der Motoren.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

In Imola erwartet die Motoren eine besondere Herausforderung

"Auch wenn es nicht der komplexeste Kurs ist, auf dem wir zu Gast sind, so hält Imola doch einige gegensätzliche Charakteristiken für den Motor bereit", erklärte Renaults Motorenmanager Denis Chevrier. "Während die längste Vollgaspassage die zweitkürzeste der Saison ist, bedeutet ein Vollgasanteil von ungefähr 65 Prozent einen der höchsten Werte des Jahres."#w1#

Eine Besonderheit auf dem 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari' sind die Kerbs, die von den Fahrern in die Ideallinie einbezogen werden müssen. Sie fordern nicht nur die Aufhängungen, sondern auch den Motor. "Das schafft potenzielle Risiken für den Motor, da man ihn dabei überdrehen kann", so Chevrier.

Bei der Überfahrt eines Randsteins können die angetriebenen Hinterräder den Bodenkontakt verlieren. "Der Motor hat dann keinen Widerstand mehr und folglich steigt die Drehzahl dramatisch an. Die Auswirkungen auf die Zuverlässigkeit variieren mit der Zeit, die ein Auto 'in der Luft' verbringt, und der Drehzahl, mit welcher es 'abhebt'."

Die Ingenieure werden daher auf die bekannten Streckenteile achten, um ein Überdrehen des Motors zu erkennen. "Jeder Motor hat eine gewisse Toleranz, was das Überdrehen angeht, und innerhalb dieser gesetzten Grenzen müssen wir uns bewegen, um die Zuverlässigkeit zu gewährleisten, selbst wenn wir dadurch etwas an Leistung einbüßen", so der Franzose. Manchmal hilft es jedoch auch, dem Fahrer die Anweisung zu geben, eine etwas andere Linie zu fahren.