• 08.05.2006 10:59

Chevrier: "Das waren ganz wichtige Punkte"

Der leitende Motoren-Renningenieur von Renault sieht im Nürburgring-Ergebnis viele positive Aspekte - der Renault RS26B bestand die Feuertaufe

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Denis, wie bewertest du den Europa-Grand-Prix?"
Denis Chevrier: "An diesem Wochenende hatten wir es gleich mit zwei schwierigen Aufgaben zu tun: Fernando Alonso ging mit einem brandneuen Motor der Ausbaustufe B ins Rennen und Giancarlo Fisichella absolvierte seinen zweiten Grand Prix mit diesem Triebwerk. Nach dem Zwischenfall im Qualifying wussten wir, dass 'Fisico' zudem noch eine Aufholjagd bevorstand."

Titel-Bild zur News: Denis Chevrier

Denis Chevrier blickt entspannt auf das kommende Rennen in Barcelona

Frage: "Hättet ihr irgendetwas anders machen können, um vielleicht doch zu gewinnen?"
Chevrier: "Wir haben getan, was wir konnten. Unser Vorgehen im Qualifying, die Rennstrategie, der Start - all das war optimal abgestimmt. Aber der Wettbewerb war an diesem Wochenende ungeheuer eng und Ferrari präsentierte sich sehr stark. Aus unserer Sicht fuhr Fernando ein bemerkenswertes Rennen und leistete sich keinen einzigen Fehler."#w1#

"Giancarlo stand vor einer ganz harten Aufgabe, holte aber wichtige Punkte für die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Wir haben uns am Nürburgring keine Fehler erlaubt, und obwohl wir weniger Punkte holten als Ferrari, wissen wir, dass diese elf Zähler noch sehr wichtig werden können."

Keinerlei Motorenprobleme bei Renault

Frage: "Giancarlos Motor ist der erste nach B-Spezifikation, der mit zwei Rennen seine volle Laufleistung absolviert hat. Welche Erkenntnisse habt ihr daraus gezogen?"
Chevrier: "Aus Sicht der Motorenabteilung waren die beiden zurückliegenden Rennen sehr ermutigend. Wir hatten keinerlei Probleme mit Fisicos Triebwerk oder auch mit Fernandos neuem Aggregat. Alles lief glatt, und wir konnten richtig angreifen. Imola und Nürburgring waren zwei intensive Rennen, in denen wir attackieren und eine aggressive Strategie verfolgen mussten. Trotzdem sah aus technischer Sicht alles bestens aus, so dass ich sehr optimistisch bin."

Frage: "Werdet ihr in Barcelona anders mit den Triebwerken umgehen?"
Chevrier: "Wir haben viele wertvolle Informationen gesammelt, und nach dem Zerlegen von Fisichellas Maschine wissen wir noch mehr. Diese Daten werden wir in Spanien umsetzen. Die B-Spezifikation hat unsere Erwartungen erfüllt und keine Probleme aufgeworfen. Damit besitzen wir eine sehr gute Basis für kommende Evolutionsstufen."

In Barcelona möchte man wieder siegen

Frage: "Der Grand Prix von Spanien startet in nicht einmal fünf Tagen. Was erwartest du dort?"
Chevrier: "Ich denke, dass wir in Barcelona jenen Sieg holen können, der uns am Nürburgring verwehrt blieb. Der Abstand zu unseren Gegnern ist momentan extrem gering, und das kleinste Problem kann den Ausschlag zugunsten des Einen oder Anderen geben. Wir haben uns für dieses Rennen vorgenommen, wieder die Spitze zu übernehmen."

"In fünf Tagen wird es natürlich keine großen Verschiebungen geben und es werden dieselben Teams vorne liegen. McLaren könnte allerdings in Spanien stärker auftreten als zuletzt, und auch Honda dürfen wir trotz der bescheidenen Darbietung in Deutschland nicht vergessen. Wir machen uns aber keine großen Sorgen über das Rennen, denn wir kennen die Strecke gut und der RS26-B ist sehr stark. Die Herausforderung besteht darin, am nächsten Wochenende wieder die Initiative zu übernehmen und das Glück in unsere Richtung zu zwingen."