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ChatGP: Künstliche Intelligenz fährt ab 2024 in der Formel 1 mit!

ChatGPT revolutioniert gerade die Nutzung des Internet - und ab 2024 ersetzt ChatGP als künstliche Intelligenz unter anderem den Renningenieur in der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - "Alexa, welchen Reifen soll ich beim nächsten Boxenstopp nehmen?" So oder so ähnlich könnte es demnächst in der Formel 1 klingen. Was seit längerem schon in vielen Haushalten gang und gäbe ist, soll ab 2024 auch in der Königsklasse Einzug halten. Darauf haben sich die Teams bei einer Sitzung der Formel-1-Kommission vor dem Grand Prix von Australien verständigt.

Titel-Bild zur News: Kevin Magnussen

Die Formel-1-Fahrer interagieren künftig nicht mehr mit einem menschlichen Renningenieur Zoom

Denn künstliche Intelligenz (KI) scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein, und die Formel 1 kann sich vor einem technologisch so bedeutsamen Thema nicht verschließen. Ab der kommenden Saison werden die Formel-1-Fahrer daher mit ihren Autos sprechen anstatt mit ihren Renningenieuren. Was dafür noch fehlt, ist lediglich der offizielle Segen des Motorsport-Weltrats der FIA. Ein reiner Formalakt.

ChatGP heißt das neue System in Anlehnung an das im November 2022 von US-Unternehmen OpenAI veröffentlichte Modell ChatGPT (GPT steht dabei für Generative Pre-trained Transformer) und soll wie das Vorbild mit dem Benutzer - in dem Fall dem Fahrer - interagieren und ihn während des Rennens etwa bei strategischen Entscheidungen unterstützen.

Da ChatGP sowohl mit der Steuerelektronik des Autos verbunden ist als auch mit den Echtzeit-Strategiedaten des deutschen Technologieunternehmens PACETEQ, kann das Tool dem Fahrer die optimale Strategie ausspielen. Die KI kennt zum Beispiel den Füllstand des Benzintanks und gibt dem Fahrer auf Nachfrage einen Hinweis, ob er mehr pushen kann oder etwas Sprit sparen muss.

Zudem errechnet das System über eine Kombination aus Fotosensoren, die am Fahrzeug montiert sind und auf die Reifen zielen, und historischen PACETEQ-Daten zum erwarteten Reifenverschleiß den Zustand der Reifen und kann auch den Abbau viel präziser vorhersagen als das Team am Kommandostand oder sogar der Reifenhersteller Pirelli selbst.

Hinweis - April, April: Bei dieser Story handelt es sich um unseren Aprilscherz 2023. Hier geht's zur Auflösung!

KI in der Formel 1: Das sagt PACETEQ-CEO Alexander Bodo

"Künstliche Intelligenz ist die Gegenwart", sagt PACETEQ-CEO Alexander Bodo in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de - und diese Gegenwart wird die Formel 1 seiner Meinung nach "überrollen", denn: "Der Computer kann schneller und komplexer denken als der Mensch und damit schneller Lösungen erarbeiten und bessere Entscheidungen treffen."


April, April: ChatGP ersetzt Renningenieur in F1

Interview mit Alex Bodo (PACETEQ): Wie KI schon jetzt Gegenwart in der Formel 1 ist und was die neue FIA-Regel für 2024 wirklich bedeutet. Weitere Formel-1-Videos

"Der Algorithmus", erklärt Bodo, "ist nur so gut wie die Daten und die Verfügbarkeit der Daten. Und da sehen wir uns als Datenlieferant, als die, die vernetzen und die einen großen Fundus an historischen Daten liefern können. Die Technik ist so weit, dass die Chatbots, wie wir sie nennen, so etabliert und so gut sind, dass sie den Ingenieur und auch den Strategen ersetzen können."

ChatGP ist eine Reaktion auf die Budgetgrenze, die die Formel-1-Teams seit 2021 finanziell einschränkt und in ihrer Weiterentwicklung hemmt. Diese liegt 2023 bei 153,8 Millionen US-Dollar, die sich aus dem Grundbetrag von 135 Millionen US-Dollar, einem Inflationsbonus sowie weiteren Boni für jeden Sprint und jedes weitere Rennen ab einer Anzahl von 21 pro Saison zusammensetzt.

Weil die Kosten für die Teams jährlich steigen, kann durch die KI in Zukunft zum Beispiel der Posten des Renningenieurs eingespart werden, sodass zusätzliches Budget für technische Updates zur Verfügung steht. Haas hat beispielsweise schon 2023 die Anzahl der Plätze auf dem Kommandostand auf drei Personen reduziert.

"Notbremsassistent" auf KI-Basis kommt erst 2025

Apropos Budgetgrenze: Ab 2025 soll ein weiteres KI-Hilfsmittel Geld sparen und gleichzeitig die Sicherheit erhöhen. Auch das wurde bei der Sitzung der Formel-1-Kommission beschlossen und muss nur noch vom Motorsport-Weltrat der FIA abgesegnet werden. Es geht dabei konkret um einen KI-gesteuerten Notbremsassistenten.


Fotostrecke: Top 10: Die spektakulärsten Formel-1-Crashes in Melbourne

Das soll verhindern, dass es in Zukunft zu schweren Unfällen kommt. Reagiert ein Fahrer nicht rechtzeitig und würde es so zu einem Unfall mit einem anderen Fahrzeug kommen, greift das System ein und bremst den Wagen automatisch ab. Besonders erfreulich: Fortschritte dieser Technologie in der Formel 1 werden unweigerlich Einzug in die Serienproduktion haben. Der FIA gefällt das.

Vom Tisch ist damit übrigens die potenzielle Aufnahme von zwei neuen Teams. Da es in Zukunft dank des Notbremsassistenten kaum noch Ausfälle geben wird, sieht die FIA nun keinen Grund mehr, das Feld aufzustocken, da ohnehin meist viele Autos auf der Strecke sein werden und eine geringere Teilnehmerzahl nicht mehr kompensiert werden muss.

Das ganze Interview mit PACETEQ-CEO Alexander Bodo über künstliche Intelligenz und die zukünftige Nutzung von Daten in der Formel 1 gibt's jetzt auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. (Kanal jetzt abonnieren und künftig kein neues Formel-1-Video mehr verpassen!)

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