Chancen für Wurz auf einen Einsatz stehen schlecht

Theoretisch könnte Alexander Wurz wegen Montoyas Verletzung in Bahrain zum Zug kommen, praktisch stehen seine Chancen schlecht

(Motorsport-Total.com) - Einen Haarriss im Bereich der Schultermuskulatur hat sich Juan-Pablo Montoya beim Tennisspielen zugezogen, weshalb sein Einsatz beim Grand Prix von Bahrain in Frage steht. Daher machen sich nun die Testpiloten Pedro de la Rosa und Alexander Wurz Hoffnungen auf einen Grand-Prix-Einsatz im McLaren-Mercedes.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Wie gewonnen, so zerronnen: Wurz wird wohl trotz Vertrags nicht in Bahrain fahren

Theoretisch stünde das Cockpit Wurz zu, der einen entsprechenden Passus in seinem Vertrag hat und seit 2001 auf eine solche Chance wartet, doch praktisch stehen seine Chancen schlecht. Der Österreicher passt noch immer nicht in den MP4-20, der gerade in der Fabrik in Woking für ihn angepasst wird, hat noch keinen einzigen Testkilometer mit dem neuen "Silberpfeil" hinter sich und bekäme daher wahrscheinlich de la Rosa vor die Nase gesetzt.#w1#

De la Rosa für Lauda "die logischere Lösung"

Der Spanier wiederum hat im Winter viele Kilometer im MP4-20 absolviert und kann vor allem auf die Erfahrung seiner Freitagseinsätze von Australien und Malaysia zurückgreifen. "Darum wäre de la Rosa jetzt die logischere Lösung", sagte Ex-Weltmeister Niki Lauda der 'Kronen Zeitung'. Bei den "Silberpfeilen" geht man sowieso davon aus, dass Montoya fahren kann: "Es schaut nicht so schlecht aus", so Mercedes-Sportchef Norbert Haug.

Wurz selbst sieht die Situation gelassen: "Es stimmt, dass nach der Schulterverletzung von Juan-Pablo Montoya die Sitzproben vorgezogen werden. Aber das ist lediglich eine Sicherheitsmaßnahme. Oberstes Augenmerk ist, dass Montoya in Bahrain fährt. Alles Weitere hängt von den medizinischen Tests von Montoya ab. Ich bin ja noch keinen Meter mit diesem Auto gefahren", erklärte der Österreicher, der am Mittwoch zur Sitzprobe nach Woking fliegen wird, der 'apa'.

Wurz könnte wieder durch die Finger schauen

Dass er sich im Auto hundertprozentig wohl fühlt, ist für einen Einsatz Voraussetzung: "Es geht nicht um ein Sonntags-Sofa, sondern darum, dass ich zwei Stunden im Auto fahren kann, ohne dass mir Hände oder Füße einschlafen. Es muss zumindest so komfortabel sein, dass ich auch wirklich einen guten Job machen könnte." Unabhängig davon, wer letztlich im MP4-20 sitzen wird, kündigte er an: "Es ist eine Teamentscheidung, zu der ich auf jeden Fall stehe."

Selbst wenn Montoya in Bahrain nicht fahren kann, was bis Donnerstag entschieden wird, würde wohl nach derzeitigem Stand der Dinge eher de la Rosa den Vorzug bekommen. Wurz käme jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit zu seinem ersten Freitagseinsatz, der eigentlich erst für den Grand Prix von San Marino am 24. April vorgesehen war. In Europa wird der 31-Jährige ja vermutlich ohnehin regulär im dritten McLaren-Mercedes sitzen.