• 23.08.2013 20:05

  • von Dieter Rencken & Christian Schrader

Caterham: In der Nacht steht viel Arbeit an

Während Testfahrer Kovalainen den Caterham lobt, sehen Pic und van der Garde einige Dinge verbesserungswürdig - Viel Arbeit in der Nacht

(Motorsport-Total.com) - In beiden Freien Trainingseinheiten zum Großen Preis von Belgien konnten sich die Caterham-Piloten vor den Konkurrenten von Marussia platzieren. Im 1. Freien Training fuhren Heikki Kovalainen (16./1: 57.821) und Giedo van der Garde (17./ 1:57.887). Im 2. Freien Training ersetzte Charles Pic (20./ 1:53.251) den finnischen Testpiloten und fuhr an der Seite von van der Garde (19./1:53.157). Der Niederländer verlor allerdings in dieser Einheit seinen Dienstwagen in Kurve 15 und machte Bekanntschaft mit der Streckenbegrenzung. Nicht nur aus diesem Grund steht für die Mannschaft aus Langley viel Arbeit und eine lange Nacht bevor.

Titel-Bild zur News: Giedo van der Garde

Da fuhr er noch: Van der Garde flog im 2. Freien Training mit seinem Caterham ab Zoom

"Es fühlt sich gut an, wieder im Auto zu sitzen und ich freue mich zu sehen, wie es sich nach meiner letzten Fahrt in Barcelona entwickelt hat", berichtet Kovalainen. "Die erste Kurve war etwas feucht, aber Eau Rouge war dann wieder trocken. Da bin ich mit Vollgas durch, das ist immer ein gutes Gefühl. Es ist hier einfach, etwas Dummes anzustellen und den Wagen zu zerlegen. Wir haben viele Informationen gesammelt und es gibt einige Bereiche am Auto, die sich stark verbessert haben. Mein Eindruck ist positiv. Es gibt mehr Grip, das Fahrgefühl ist besser, der Wagen setzt weniger auf und fährt sich insgesamt runder. Daran haben wir viel gearbeitet."

"Unser Simulator ist sehr gut, ich bin dort viel gefahren und das hat uns geholfen. Für das Team war es interessant, das Auto mit einem früheren Zeitpunkt der Saison zu vergleichen. Wir sind auf dem richtigen Weg und haben uns verbessert. Die Reifen fühlen sich stabiler und ausdauernder an als zuvor. Ich musste den Pneu gar nicht schonen und das ist es, was ich als Rennfahrer bevorzuge. Die Probleme scheinen hinter uns zu liegen und wir können uns auf die Rennen konzentrieren", sagt der Finne.

Problem eins: Übersteuern

"Wir sind in FP2 direkt mit den harten Reifen rausgefahren, das Auto war okay, aber das Hauptproblem war das Übersteuern vom Kurveneingang bis zum Kurvenausgang", hadert Pic. "Wir haben eine Vielzahl von mechanischen Veränderungen für den zweiten Run vorgenommen, hatten aber weiterhin das Problem mit dem Übersteuern. Aber mit mehr Änderungen hat es sich geringfügig verbessert für den dritten Run, wo wir die Medium-Reifen zum ersten Mal verwendet haben."


Fotos: Caterham, Großer Preis von Belgien, Freitag


"Das Auto war ruhiger vom Kurveneingang bis zum Kurvenausgang, aber wir hatten ein paar Probleme, in die Kurve hineinzufahren. Wir haben also für den Longrun ein bisschen mehr Frontflügel eingestellt und es hat sich angefühlt, als wenn wir einige Fortschritte gemacht haben. Wir müssen weitere Verbesserungen an der Stabilität des Autos vornehmen, aber damit können wir uns heute Nacht beschäftigen. Genauso haben wir die Wetterprognose für morgen und noch mehr für Sonntag im Blick", so der Franzose weiter.

"FP1 war ein guter Start in das Wochenende", freut sich van der Garde zu nächst. "Wir haben die Installationsrunde auf Regenreifen absolviert, aber für den ersten Run sind wir auf Intermediates umgestiegen. Die Strecke trocknete aber ziemlich schnell und es dauerte nicht so lang. Es sieht so aus, dass im Qualifying und im Rennen ähnliche Wetterbedingungen herrschen könnten wie in FP1, es ist also gut, diese Information gespeichert zu haben. Dann sind wir mit den harten Trockenreifen im zweiten Run gefahren, was uns mehr Informationen gegeben hat, mit denen die Ingenieure heute Nacht weiterarbeiten können."

Problem zwei: Niederländer fliegt ab

"In FP2 hat sich das Wetter im Vergleich zu der Session am Morgen verbessert, aber das Auto hat sich bei diesem Run nicht gut angefühlt. Wir hatten eine Menge untersteuern bei Run eins und keine gute Traktion, sodass wir einen Wechsel vorgenommen haben und im zweiten Run mit den Medium-Reifen rausgefahren sind. Der erste Run damit war okay, aber wir waren nicht wirklich in der Lage, etwas über die weichen Gummis herauszubekommen, sodass definitiv noch mehr von den weicheren Gummis kommt", resümiert der Niederländer.

"Auf dem Longrun mit den Medium-Reifen fühlte sich das Auto ziemlich gut an, aber dann habe ich in Kurve 15 das Heck verloren, unglücklicherweise die Barriere berührt und damit war die Session beendet. Wir wissen nicht, warum das passiert ist, aber wir werden uns die Daten anschauen und es heute Nacht genauer untersuchen. Hoffentlich kommt noch mehr. Es wird wie immer eine beschäftigungsreiche Freitagnacht und ich denke, wir können morgen einen Fortschritt machen", so van der Garde abschließend.