• 03.06.2006 14:36

  • von Marco Helgert

Button wird zum Pessimisten

Vorbei sind die Zeiten der regelmäßigen Kampfansagen - der Honda-Pilot macht seinen Fans keine großen Hoffnungen vor dem Silverstone-Rennen

(Motorsport-Total.com) - So ganz konnte Jenson Button sein Image als Sunnyboy nie abstreifen. Zwar gehört ein Leben in Luxus, das er in den Vorjahren auch gern in der Öffentlichkeit verkaufte, der Vergangenheit an, doch eines war in den vergangenen Jahren ungebrochen: sein Optimismus. 2004 hoffte er vor jedem Rennen auf den großen Erfolg, 2005 schon weniger, doch im vergangenen Winter schöpfte er Hoffnung.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button blickte schon weit zuversichtlicher in die Zukunft

Siege wollte er einfahren, gar um die Weltmeisterschaft kämpfen, doch letztlich fährt Honda als klar viertstärkstes Team den Erfolgen hinterher. Die Kampfansagen an die etablierten Top-Teams verhallten, neue große Worte kommen kaum nach. Bei Honda weiß man, dass der Berg der Aufgaben groß ist.#w1#

Der Formel-1-Tross reist nun weiter nach Silverstone, zu Buttons Heimrennen, doch eine "Buttonmania" wird es wohl nicht geben. Er selbst schließt ein großes Erfolgserlebnis aus - wenn nicht etwas Unvorhergesehenes passiert. "Ich denke nicht, dass wir eine Siegeschance haben", erklärte er im 'Guardian'. "Wir können dem Speed von Renault und Ferrari nichts entgegensetzen."

Der Optimismus des Engländers wurde allmählich von der Realität überrollt. "Ich erwarte, dass wir mit McLaren um die Plätze kämpfen werden", erklärte er. Die jüngsten Tests in Spanien seien gut gewesen, aber sie reichten wohl nicht aus, um eine Trendwende einzuleiten. "Leider werden wir den Fans wohl nicht das geben, was sie wollen - einen Heimsieg. Ich glaube an Honda und daran, dass sie langfristig Erfolg haben werden."

Die Saison 2006 ist bereits das siebte Jahr seit der Formel-1-Rückkehr von Honda, davor war man lediglich mit Tochterunternehmen Mugen vertreten. Siege seit der Zeit des Werkcomebacks: keine. Buttons Ziele beeinflusst das nicht. "Ich bin nicht an Meisterschaftspositionen drei oder vier interessiert", erklärte er. "Die Grundlagen des Autos sind gut, aber wir brauchen mehr Abtrieb und mehr Leistung."

Eine Gewöhnung an schwierige Begleitumstände, an eine Phase, in der die Hoffnungen im Zwei-Wochen-Rhythmus zerstört werden, gibt es nicht. "Es ist schwer, wenn man alles gibt und dann noch nur Fünfter oder Sechster wird", so Button, für den in Silverstone nur die Hoffnung auf Regen bleibt. "Das könnte es für uns ein wenig aufmischen."