• 30.08.2009 09:20

  • von Fabian Hust

Button: "Wir müssen aggressiv sein"

Der Brite rätselt über seine verschwundene Leistung, analysiert das ungewöhnliche Kräfteverhältnis und blickt auf ein schwieriges Rennen voraus

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button blickt alles andere als optimistisch auf das Rennen in Spa-Francorchamps. Schließlich wird er den WM-Lauf in Belgien lediglich von Position 14 aus angehen. Zu allem Übel stehen seine WM-Gegner alle vor ihm, vor allem Teamkollege Rubens Barrichello als Vierter weit vor ihm.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button wundert sich, dass er den Speed momentan nicht findet

"Ich habe mich schon das gesamte Wochenende nicht sehr zuversichtlich gefühlt", so der WM-Führende. "Ich hatte keinerlei Haftung, was mein Problem im Qualifying war, besonders in den mittelschnellen Kurven. Selbst mit Untersteuern rutschte das Auto, es fühlte sich nicht sehr gut an. Ich war einfach nicht sehr schnell."#w1#

Auch die technische Analyse nach dem Zeitenfahren verschaffte dem 29-Jährige keine echte Aufklärung: "Es gibt ein paar Stellen, an denen ich verliere, und ich bin in einer Kurve etwas zu weit nach außen gekommen - aber es ist nicht nur eine Kurve. Ich konnte auf dem weichen Reifen einfach nicht die notwendige Geschwindigkeit finden. Auf den härteren war es nicht allzu schlecht, vielleicht hätte ich auf ihnen bleiben sollen."

"Für mich zählt nichts außer Punkte." Jenson Button

Der Brawn-Pilot erwartet nun ein schwieriges Rennen: "Für mich zählt nichts außer Punkte. Wir müssen etwas unternehmen, was mir hilft, um Punkte zu bekommen, denn ich denke, dass die Geschwindigkeit im Rennen in Ordnung ist. Wir werden versuchen, etwas ein wenig anders zu machen als alle anderen. Man kann nicht hinten hängen und auf das Beste hoffen, wir müssen aggressiv sein."

Langsam aber sicher kann man bei Jenson Button von einer Krise reden. Nach vier Siegen in Folge läuft es für den Briten seit seinem Heimrennen nicht mehr rund. In Silverstone, Hockenheim, Budapest und Valencia holte Button insgesamt lediglich nur elf WM-Punkte, Teamkollege Jenson Button immerhin 19: "Rubens leistet gute Arbeit. Wir verändern das Auto von Rennen zu Rennen, aber das ist bei beiden Autos der Fall."

"Dies ist ein Vorsprung, der sehr schnell verschwindet." Jenson Button

Noch hat Button 18 Punkte Vorsprung auf seinen Teamkollegen: "Das ist kein großer Vorteil. Ich habe im vergangenen Rennen acht Punkte auf Rubens verloren, was frustrierend ist, selbst wenn es nicht an der Geschwindigkeit lag. Hier habe ich nicht die Geschwindigkeit und er startet als Vierter, ich außerhalb den Top 10. Selbst wenn die Positionen bleiben, wie sie sind, wird er eine Menge Punkte mehr in diesem Rennen holen als ich. Dies ist ein Vorsprung, der sehr schnell verschwindet, wenn wir beginnen, schlechte Wochenenden zu haben. Aber im Moment kann ich nichts dagegen tun."

Button hofft, dass sich das Blatt wieder schnell wendet: "Ich habe in dieser Saison sechs Rennen gewonnen und bin die einzige Person, die mehr als zwei gewonnen hat. Aber im Moment kann ich den Speed nicht aus dem Auto holen. Dies ist etwas, das wir uns anschauen müssen. Wir haben vor Monza ein paar Wochen, hoffentlich können wir die Gründe finden. Das Auto fühlte sich für mich nicht mehr so an wie zuvor in der Saison. Wir hatten ein paar kühle Rennen, aber obwohl es wieder wärmer ist, kann ich keine gute Balance finden."

"Es ist an diesem Wochenende eine seltsame Situation." Jenson Button

Eigentlich mag Button die Rennstrecke in den Ardennen: "Dies ist auch der Grund, warum es so frustrierend ist, dass ich so weit hinten bin. Aber so ist es nun einmal - es ist egal, wo es ist. Ich starte von Position 14 und es wird sehr schwierig sein, Punkte zu holen. Es ist an diesem Wochenende eine seltsame Situation, denn es stehen eine Menge Autos vorn, die man vorn nicht erwarten würde. Man würde die Red Bull mit drei oder vier Zehntelsekunden Vorsprung auf der Pole erwarten, aber das ist nicht der Fall."

"Wenn man es sich anschaut, dann sieht es danach aus, dass jene Autos schnell sind, die an diesem Wochenende viel mit wenig Benzin an Bord gefahren sind. Sie haben ihre Leistung gefunden, indem sie Veränderungen am Setup mit wenig Benzin an Bord durchgeführt haben, und sie haben es durch das Qualifying geschafft. Ich weiß nicht, wie ihre Geschwindigkeit im Rennen sein wird, ich bin mir jedoch sicher, dass von einigen Autos vorne die Geschwindigkeit im Rennen nicht so gut sein wird wie jene der Red Bull. Das Problem für mich ist, dass ich so weit hinten stehe."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Belgien, Samstag


Jenson Button weiß, dass er nichts davon hat, wenn er nun den Kopf in den Sand steckt: "Es ist natürlich keine schöne Position, in der ich mich befinde. Ich habe einen ziemlich großen Vorsprung, aber mit ein paar schlechten Rennen wird es ein großer Vorsprung gewesen sein. Es ist also frustrierend, aber es bringt nichts, darüber allzu sehr nachzudenken. Man muss sich darauf konzentrieren, die Situation zu verbessern, und das werden wir mit Sicherheit versuchen zu tun."