• 09.06.2011 21:55

  • von Sven Haidinger & Dieter Rencken

Button: "Mercedes vielleicht unser größter Rivale"

Jenson Button erklärt, warum er Mercedes in Montreal stärker als Red Bull einschätzt und wieso der Grand Prix von Monaco die Schwächen des MP4-26 bloßgestellt hat

(Motorsport-Total.com) - McLaren kommt als Favorit nach Kanada. Das Team aus Woking kann in den Hochgeschwindigkeits-Passagen von Montreal die Motorleistung der Mercedes-Triebwerke nutzen, zudem sollten die langsamen Kurven den Aerodynamik-Vorteil der sonst so starken Red-Bull-Boliden wettmachen. Zumindest die WM-Leader haben McLaren auf dem Circuit Gilles Villeneuve ganz klar auf der Rechnung.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button hat die Konkurrenz von Mercedes in Montreal auf der Rechnung

McLaren-Pilot Jenson Button glaubt zwar ebenfalls, dass man in Kanada Sebastian Vettel und Mark Webber Paroli bieten kann, der Brite will die Favoritenrolle aber nicht annehmen: "Ich denke, dass wir viel näher an Red Bull dran sein werden, wenn nicht sogar schneller sind. Man muss aber abwarten, wie Ferrari und vor allem Mercedes ihr DRS ausnützen können."

Besitzt Mercedes das beste DRS-System

Tatsächlich setzt Mercedes seit Saisonbeginn auf eine extremere Variante des verstellbaren Heckflügels - dieser bietet weniger Luftwiderstand, funktionierte aber nicht immer nach Wunsch. "Es gibt hier viele Geraden und auf den langen Geraden kann Mercedes durch DRS 20 km/h schneller fahren, die meisten anderen Teams sind nur um 12 km/h schneller", erklärt der Weltmeister 2009. "Das ist hier ein extremer Unterschied. Sie werden also im Qualifying sehr schnell sein. Sie sind möglicherweise unser größter Rivale, was sicher für viele Leute eine ziemliche Überraschung ist, oder sein wird. Sie werden konkurrenzfähig sein."


Fotos: Großer Preis von Kanada


Doch auch McLaren muss sich mit seinem DRS-System nicht verstecken, weiß Button: "Wir sind sehr gut bei der Nutzung unseres DRS. Unser System ist sehr gut, wir können es öfter einsetzen als andere." Ein Vorteil, der im Qualifying von großer Bedeutung ist, im Rennen aber keine Rolle spielt, schließlich darf das System dann nur noch auf der Gegengeraden und auf der Start-Ziel-Geraden benutzt werden, wenn man im Bereich von einer Sekunde zum Vordermann liegt.

"Mercedes wird konkurrenzfähig sein." Jenson Button

Warum Monaco so wichtig war

Das mag Mercedes bremsen, denn die Truppe aus Brackley ist im Rennen traditionell schwächer als im Qualifying. Für McLaren gilt allerdings das Gegenteil. Button glaubt, dass man am Sonntag durchaus auf Augenhöhe mit Red Bull liegt. "Ich denke, dass wir bei den letzten beiden Rennen sehr nahe dran waren, Red Bull zu schlagen - speziell bei einem hätte uns das gelingen sollten, aber sie haben das Rennen gewonnen", spielt er auf seinen verlorenen Sieg in Monaco an.

Das gute Renntempo von McLaren gibt Button für Montreal Hoffnung: "Hier haben wir zwei DRS-Zonnen, was es sehr interessant macht. Auch wenn man nicht die Pole-Position holt, kann man um den Sieg im Rennen kämpfen." Dazu kommt, dass der Brite nach der tollen Leistungen in Monaco ohnehin in starker Verfassung ist: "Im Heck des Autos haben wir viel verändert - beim Diffusor und auch beim Frontflügel. Für mich fühlte sich das Auto in Monaco bisher am besten in diesem Jahr an. Die Stabilität im Heck war beim Kurveneingang sehr gut, wodurch man viel Geschwindigkeit in die Kurve mitnehmen kann."

"Als ich in Monaco gegen Seb und Fernando kämpfte, sah ich, dass unser Auto Schwächen hat." Jenson Button

Dennoch ortet der McLaren-Pilot an seinem MP4-26 einige Problemzonen: "Es gibt viele positive Dinge, aber auch viele negative. Als ich in Monaco gegen Seb und Fernando kämpfte, sah ich, dass unser Auto Schwächen hat. Das ist das Gute an Rennen wie diesem - man findet die Bereiche, wo man schwach ist."