Button: "Man sollte nicht so viel zurückschauen"
Weltmeister Jenson Button über seine "große persönliche Herausforderung" bei McLaren und den bisherigen Saisonverlauf nach seinem Teamwechsel
(Motorsport-Total.com) - Für Jenson Button hat sich die Formel-1-Welt in den vergangenen Monaten gleich mehrfach sehr verändert: 2009 fuhr der heute 30-Jährige im Brawn-Fahrzeug erst von Sieg zu Sieg und am Ende der Saison schließlich auch zum WM-Titel. Nur wenig später dockte Button beim McLaren-Team an, was viele Fans und Experten zunächst mit einem müden Lächeln quittierten. Doch Button ist zufrieden.

© McLaren
Jenson Button fühlt sich nach eigenen Angaben unheimlich wohl bei McLaren
Schon im zweiten Grand Prix nach seinem Teamwechsel stand der britische Rennfahrer erstmals wieder auf dem obersten Siegertreppchen, nach zwölf Rennen liegt Button "nur" 14 Punkte hinter WM-Tabellenführer Mark Webber zurück - mit guten Chancen auf den Titel 2010. Davon möchte sich Button aber nicht aus der Ruhe bringen lassen. Der Routinier schätzt stattdessen seine Arbeit.#w1#
"Für mich ist es eine ungeheuer interessante Saison", sagt der amtierende Weltmeister am Rande des Großen Preises von Belgien. "Es war eine große persönliche Herausforderung, nach dem Titelgewinn bei einem neuen Team anzuheuern. Bislang war es zwar nicht die perfekte Saison, doch es macht mir großen Spaß. Gemeinsam mit dem Team daran zu arbeiten, die Schwächen zu finden, ist klasse."
"Das alles ist sehr erfüllend", meint Button. "Darüber hinaus ist es sehr aufregend, an der Seite eines anderen Champions zu arbeiten. Das erlebe ich nun erst zum zweiten Mal in meiner Formel-1-Karriere. Lewis und ich haben genug Erfahrung, um dieses Fahrzeug nach vorne zu bringen - und diese Tätigkeit genieße ich sehr." Nicht zuletzt deswegen, weil man bei McLaren auf Button hört.¿pbvin|512|3046|inside|0|1pb¿
Dies habe er seinem Titelgewinn aus der vergangenen Saison zu verdanken, erläutert der 30-Jährige. "Man schenkt meinen Bemerkungen durchaus Beachtung und lässt mich offen aussprechen, was ich denke. Das kommt mir in gewissen Situationen wie in Australien oder China zugute", sagt Button und verweist damit auf seine strategischen Glücksgriffe, die ihm jeweils einen Saisonsieg einbrachten.
Darauf hatte es der Titelverteidiger allerdings nicht explizit abgesehen, wie er in Belgien gesteht: "Ich hatte mir für 2010 keine bestimmten Ziele wie so und so viele Rennsiege oder eine gewisse WM-Endposition gesetzt. Wir wollten einfach nur wieder um den Titel kämpfen. Meine Priorität lag auf jeden Fall darauf, mich an das Team zu gewöhnen und mich geborgen zu fühlen", meint Button.
"Ich will ja nicht nur ein Jahr mit dieser Mannschaft verbringen, sondern mehrere Saisons. Ich bin glücklich in dieser Umgebung und fühle mich hier durchaus heimisch", gibt Button abschließend zu Protokoll. In Erinnerungen schwelgen ist nicht sein Ding: "Man sollte nicht so viel zurückschauen, sondern viel mehr darüber nachdenken, wie man das Paket und sich selbst verbessern kann."

