• 27.08.2010 00:22

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Hamilton: "Ich hoffe und bete"

McLaren-Fahrer Lewis Hamilton gibt sich vor dem Großen Preis von Belgien nur bedingt zuversichtlich: "Ich brauche ein schnelleres Auto"

(Motorsport-Total.com) - Nach zwölf Rennen zur Formel-1-WM 2010 liegt Lewis Hamilton lediglich vier Punkte hinter dem Führenden der Gesamtwertung, sieht sich vor dem großen Showdown der Saison aber im Hintertreffen: Red Bull habe klar die besseren Karten für die noch ausstehenden Rennen, sagt Hamilton vor dem Grand Prix in Spa. In der Sommerpause beschäftigte sich der Brite aber anderweitig.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton sieht sich nicht als Topfavorit auf den Formel-1-Titel 2010

Gemeinsam mit Freunden und Freundin Nicole Scherzinger verbrachte Hamilton einige Tage in den USA, um etwas Abstand vom Rennalltag zu gewinnen. Anschließend präsentierte er sich entspannt und betont gelassen in Belgien: "Der Urlaub war genau das, was ich seit einigen Jahren gebraucht habe", meint der 25-Jährige. "Es waren die perfekten Ferien und ich könnte nicht glücklicher sein."#w1#

An der Rennstrecke schwang die Stimmung des McLaren-Piloten aber vergleichsweise rasch wieder um - Hamilton rechnet sich für Spa-Francorchamps nur bedingte Chancen aus. "Ich rechne nicht damit, dass sich seit dem letzten Rennen sehr viel getan hat. Wir hätten in der Pause natürlich gerne getestet oder am Auto gearbeitet, aber dahingehend sitzen ja alle im selben Boot", so der Brite.¿pbvin|512|3053|spa|0|1pb¿

Ist Red Bull überhaupt noch zu packen?

"Hoffentlich sind wir noch immer mindestens das drittschnellste Team. Spa und Monza sollten uns etwas besser liegen als zum Beispiel Ungarn. Die anderen werden trotzdem schwer zu schlagen sein. Wir werden aber wie immer unser Bestes geben", verspricht der Weltmeister von 2008 und fügt hinzu: "Ich befinde mich zwar in einer guten Position, doch all das kann sich ziemlich schnell verändern."

"Alleine im jüngsten Rennen habe ich 21 Zähler eingebüßt. Ich hoffe und bete, dass unser Auto an diesem Wochenende etwas besser ist", gibt Hamilton vor dem Trainingsbeginn in Belgien zu Protokoll. "Ich muss mein absolut Bestes geben und das Maximum herausholen. Um zu gewinnen, brauche ich aber ein schnelleres Auto. Ich brauche mehr Geschwindigkeit", erläutert der McLaren-Rennfahrer.

Gelingt seinem Team kein entscheidender Schritt nach vorne, befürchtet Hamilton einen Alleingang von Red Bull. "Wir geben wirklich alles, doch ein Team ist zwei Sekunden schneller als alle anderen. Das ist kein wirkliches Rennen", klagt der 25-Jährige. "Wir wissen nicht, wie sie das anstellen. Ich würde aber nicht die WM gewinnen wollen, wenn ich zwei Sekunden schneller wäre als alle anderen."


Fotos: Lewis Hamilton, Großer Preis von Belgien


Wer Fehler macht, ist raus aus dem Titelrennen...

Aufgrund dieser schwierigen Ausgangslage erwartet Hamilton eine "ungeheuer anstrengende" Schlussphase im Titelkampf 2010, denn jeder Einzelne im Team müsse sich nun sehr strecken, wenn man eine WM-Chance haben wolle. "Wer am wenigsten Fehler macht und die wenigsten Zwischenfälle erleidet, wird letztendlich vorne sein", meint Hamilton. "Konstanz ist der Schlüssel zum Erfolg."

Aber wie intensiv denkt der Ex-Champion eigentlich über einen möglichen zweiten Formel-1-Titel nach? "Immerzu, wenn du Punkte holst", gesteht Hamilton. "Über den Endstand brauche ich mir aber keine Gedanken zu machen, denn es kann einfach alles passieren. Vielleicht finden wir ja plötzlich noch richtig viel Zeit und liegen dann unsererseits zwei Sekunden vorne. Wer weiß das schon?"

"Wenn es jemandem gelingt, dann meinem Team", sagt der ehemalige GP2-Titelträger und streit seinem McLaren-Team vor dem Saison-Showdown Rosen. Abschließend formuliert Hamilton sein persönliches Erfolgsrezept für die verbleibenden WM-Läufe: "Wir müssen darauf bedacht sein, möglichst viele Punkte zu holen und gleichzeitig den anderen möglichst viele Zähler wegzunehmen."