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  • 18.07.2014 21:21

  • von Dennis Hamann

Button: "Kleine Erfolge fühlen sich inzwischen wie ein Sieg an"

Seit zwei Jahren wartet Jenson Button auf seinen nächsten Sieg - seit 2009 ist er chancenlos, was den Kampf um den Titel angeht - trotzdem ist er hoch motiviert

(Motorsport-Total.com) - Es ist eine Zahl, die viele Weltmeister zur Verzweiflung oder ihrem Karriereende bewegen würde. Wenn Jenson Button am Wochenende in Hockenheim an den Start geht, wird er zum 29. Mal in Serie versuchen, wieder zu gewinnen. Seit dem Großen Preis von Brasilien 2012, als McLaren am Ende der Saison das beste Auto im Feld hatte, stand Button nämlich nicht mehr auf dem obersten Treppchen. Trotzdem ist dem Briten die Lust am Fahren noch nicht verloren gegangen.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Buttons Motivation ist weiter ungebrochen Zoom

Button hat sich einfach daran gewöhnt, auch kleinere Erfolge feiern zu können: "Man freut sich dann einfach darüber, dass man das Beste aus dem Auto geholt hat, dass man sein Bestes gegeben hat oder auch, dass man andere Autos überholt hat, die man sonst nicht geschlagen hätte", so Button. "Das fühlt sich dann immerhin wie ein kleiner Erfolg an, natürlich aber nicht wie ein Sieg. Silverstone war so ein Beispiel, als wir immerhin Vierter wurden."

Doch Button gibt gegenüber 'Formula1.com' auch zu, dass es nicht einfach ist, die Motivation mit diesen kleinen Erfolgserlebnissen aufrecht zu halten: "Man spürt, dass man irgendwann wieder gewinnen wird, aber es ist wirklich hart. Deswegen muss man sich auch über diese vielen kleinen Dinge freuen. Immerhin gibt es 19 andere Fahrer, die ebenfalls nicht um den Sieg mitfahren. Aktuell können nur zwei gewinnen. Deswegen nehme ich mir für jedes Rennen vor, mein Bestes zu geben."

Durchwachsene Ergebnisse sorgen für Unmut in der Chefetage

Und diese Motivation setzte Button in dieser Saison immerhin in einen dritten, zwei vierte und zwei sechste Plätze um. Allerdings stehen diesen guten Ergebnissen auch vier Zieleinfahrten außerhalb der Punkteränge gegenüber. Entsprechend hart war auch die Kritik von McLaren-Boss Ron Dennis. Doch davon lässt sich Button nicht aus dem Konzept bringen. Er hofft einfach weiter darauf, dass ihm irgendwann auch mal das Schicksal in die Karten spielt: "Natürlich ist da auch immer die Hoffnung, dass einem die Umstände einen Vorteil verschaffen und dann muss man die Gelegenheit beim Schopf packen."

Das erinnert an die Saison 2009, als Button mit dem überlegenen Brawn-Auto vor allem zu Beginn der Saison die Chance nutzte und seinen bisher einzigen WM-Titel holte. Doch McLaren-Boss Ron Dennis war zuletzt der Meinung, dass sein Pilot nicht alle Mittel ausschöpft, um wieder genau diese Gunst der Stunde zu nutzen. Doch Button meint dazu nur: "Das hier ist die Spitze des Motorsports und da kommt es schon auch mal vor, dass mal die Fetzen fliegen, aber am Ende wollen wir alle nur das Beste für das Team. Und Ron weiß, was ich dem Team geben kann und das ist entscheidend."


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Deutschland


Der Brite lässt sich also von all den Turbulenzen um sich herum nicht irritieren. "Ich habe einen der besten Jobs auf der Welt. Ich kann um die Welt reisen, habe eine tolle Familie, eine wundervolle Verlobte - das einzige, was ich jetzt noch brauchen könnte, wäre ein etwas besseres Auto. Aber das ist im großen Puzzle nur ein kleines Teil zum Glück", philosophiert er zufrieden. Doch auch wenn sein Puzzle nahezu perfekt ist, kann sich Button noch keine Zukunft ohne Formel 1 vorstellen: "Ein Leben ohne Formel 1 geht noch nicht in meinen Kopf. Aber wenn es soweit ist, dann wird es auch kommen. Aber jetzt ist die Formel 1 noch mein Leben und das, wo ich sein will."