Button genießt bei Honda volle Unterstützung

Trotz der Wechselaffären vergangener Jahre ist Jenson Button bei Honda "Everybody's Darling", wie nun auch Sportchef Gil de Ferran bestätigt

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hat sich Jenson Button schon viel geleistet: In seinem ersten BAR-Jahr wirkte er an der Seite von Jacques Villeneuve manchmal ein wenig überheblich, 2004 und 2005 sorgte er mit "Buttongate I" und "Buttongate II" für Unruhe - und einem Grand-Prix-Sieg fährt er noch immer hinterher. Dennoch ist er bei Honda "Everybody's Darling".

Titel-Bild zur News: Gil de Ferran

Gil de Ferran hat an den Qualitäten von Jenson Button keinerlei Zweifel

Nachdem sich vor kurzem schon Konstrukteur Geoff Willis als Button-Anhänger geäußert hatte - "Ich bin seit einigen Jahren sein größter Fan!" -, trompetete nun auch Sportchef Gil de Ferran in das gleiche Horn: "Ich bin ein Button-Fan! Schon bevor ich zum Team kam, habe ich sein Können bewundert. Jetzt, da ich aus der Nähe sehen kann, was er macht, kann ich sagen, dass er ein unglaublicher Fahrer ist. Er hat alle Voraussetzungen, um sehr erfolgreich zu sein", erklärte er gegenüber 'Sport1.de'.#w1#

Button hat sich enorm weiterentwickelt

Besonders geschätzt wird am 26-Jährigen, dass er sich in den vergangenen Jahren als Persönlichkeit enorm weiterentwickelt hat - wurde ihm zu Benetton-Zeiten noch sein etwas zu exklusiver Parkplatz für seine Jacht im Hafen von Monte Carlo angekreidet, so lobt man ihn nun für seinen unbändigen Willen beim körperlichen Training. Auch in Sachen Führungsqualitäten erinnert "JB", wie er von seinen Fans genannt wird, nicht mehr an den schüchternen Youngster, der 2000 bei Williams erstmals Formel-1-Luft schnuppern durfte.

Dass der große Durchbruch noch ausständig ist, liegt laut de Ferran nicht an Button selbst: "Unser Auto funktioniert mit neuen Reifen extrem gut, und Jenson ist gerade im Qualifying ein beeindruckender Fahrer. Was er mit neuen Reifen machen kann, ist fast magisch. Uns ist aber auf der anderen Seite klar, dass unser Tempo im Rennen nicht so stark ist. Daran arbeiten wir jetzt, und wir haben auch schon einige Ideen, wie wir im Rennen schneller werden können", so der Ex-Rennfahrer.

Button kritisiert, aber mit den richtigen Worten...

Jenson Button

Nach dem Rennen in Imola war Jenson Button alles andere als zufrieden... Zoom

Dass Button das Honda-Team nach dem ernüchternden Sonntag in Imola in verschiedenen Interviews öffentlich kritisierte, wurde in Brackley übrigens nicht verärgert aufgenommen. Der Brite sprach zwar offen aus, was ihm gerade durch den Kopf ging, blieb dabei aber sachlich und nahm jenen Mechaniker, der seinen verpatzten Boxenstopp ausgelöst hatte, sogar in Schutz. Dennoch scheute er sich nicht vor klaren Worten.

De Ferran: "Es konnte jeder sehen, was passiert ist", verteidigte er Buttons Aussagen. "Es gibt keinen Grund, irgendetwas zu verbergen. Wenn wir einen Fehler machen, dann stehen wir auch dazu. Glaubwürdigkeit entsteht aus Ehrlichkeit." Deshalb wurde auch nicht verschwiegen, dass es nach Imola mehrere Krisensitzungen gab - erst am Montag in der Fabrik in Brackley, dann am Rande der Testfahrten in Silverstone.