• 22.09.2012 20:18

  • von Dieter Rencken

Button: "Es ist etwas beunruhigend"

Jenson Button bemängelt nach dem Qualifying in Singapur eine fehlende Balance an seinem McLaren und erwartet für den Sonntag ein schwieriges Rennen

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button nimmt den Grand Prix von Singapur von Startplatz vier in Angriff. Auf den schnellsten Fahrer der Freien Trainings, Sebastian Vettel, fehlten dem McLaren-Piloten im Qualifying lediglich 34 Tausendstelsekunden. Zufrieden ist Button aber nicht, da er mit dem Fahrverhalten seines Boliden stark zu kämpfen hatte.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

McLaern-Pilot Jenson Button traut der Balance seines MP4/27 nicht Zoom

In seiner Medienrunde am Samstag spricht Button über sein mangelndes Gefühl im Qualifying, über seine Herangehensweise an das Rennen, über die Unterschiede zu seinem Teamkollegen Lewis Hamilton und über den Zustand des Stadtkurses.


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von Singapur


Frage: "Jenson, wie lief das Qualifying aus einer Sicht?"
Jenson Button: "Es war kein einfacher Tag. Ich fand nicht das richtige Gefühl im Auto. Es fing zunächst mit Untersteuern an. Auf meiner schnellsten Runde brach mir dann das Heck mehrmals aus. Das mag auf diesem Kurs vielleicht nichts Ungewöhnliches sein, aber heute war es extremer als sonst. Der Kurs hat viele Bodenwellen und die Randsteine werden hier und da großzügig in die Linie einbezogen. Eine gute Balance im Auto ist deshalb umso wichtiger. Leider fand ich diese heute nicht. Das ist im Hinblick auf das Rennen sicherlich etwas beunruhigend. Ich bin mir aber sicher, dass wir es irgendwie hinbekommen werden."

Frage: "Für McLaren ist es die vierte Pole-Position in Folge und das, obwohl sich der Kurs hier doch deutlich von den zuletzt besuchten unterscheidet. Stimmt dich das für das Rennen nicht zuversichtlich?"
Button: "Lewis fand offenbar ein gutes Setup, das für ihn richtig gut funktioniert. Bei mir lief es nicht ganz so gut. Das zeigt nur, dass die Balance immer noch das Wichtigste ist - ganz gleich, wie gut das Auto an sich ist. Man sieht es auch an Maldonado. Das Auto würde man normalerweise nicht so schnell erwarten. Sie haben die Balance aber ganz offensichtlich gut getroffen und er legte eine wirklich gute Runde hin. Die Reifen spielen in diesem Jahr eine ungeheuer große Rolle. Gelingt es einem, die richtige Balance für den jeweiligen Reifen zu finden, dann ist eine gute Rundenzeit möglich. Anderenfalls fällt es extrem schwer."

Unterschiede bei Setup und Reifen

Frage: "Unterscheidet sich dein Setup von dem, das Lewis verwendet?"
Button: "Da bin ich mir nicht ganz sicher. Gestern gab es eindeutig Unterschiede. Grundsätzlich ist es so, dass wir immer unseren eigenen Weg gehen. Sein Weg war diesmal ganz offensichtlich der bessere."

Frage: "Es scheint große Unterschiede zwischen den beiden Reifenmischungen Soft und Supersoft zu geben. Welchen Einfluss hat dieser Umstand auf die Rennstrategie?"
Button: "Das stimmt, der Unterschied ist wirklich spürbar. Das sieht man nicht nur anhand der Rundenzeiten, sondern auch anhand des Reifenverschleißes. Der Supersoft baut schnell ab. Der Soft ist zwar deutlich konstanter und baut nicht so schnell ab. Ich hatte an diesem Wochenende aber auch mit dem Soft meine liebe Mühe. Es wird sicherlich schwierig werden morgen. Unterm Strich geht es uns allen da vorn gleich. Wir wollen unsere Positionen halten und nach Möglichkeit verbessern, müssen aber auf die Reifen aufpassen."

Frage: "Es gibt hier jede Menge Reifenabrieb neben der Ideallinie. Wie beurteilst du den Zustand der Strecke?"
Button: "Die Bedingungen sind nicht allzu schlecht. Auf der Ideallinie selbst fühlt sich die Piste nicht schmutzig an, lediglich abseits der Linie gibt es einiges an Staub. Ich gehe davon aus, dass ich in den ersten Runden das eine oder andere Mal abseits der Ideallinie fahren werde, um Positionen gutzumachen."