• 22.09.2012 20:17

  • von Roman Wittemeier

Glock zu Webber-Vorfall: "Das will ich mir erklären lassen"

Marussia-Pilot Timo Glock über die Blockade durch Mark Webber im Qualifying und die Aussichten im Zweikampf gegen Caterham

(Motorsport-Total.com) - Timo Glock hat nach einem starken Auftakt am Freitag auf seiner Lieblingsstrecke Singapur am Folgetag gleich mehrere Rückschläge einstecken müssen. Nach einer Schrecksekunde im dritten Freien Training war die Vorbereitung auf die wichtige Zeitenjagd schnell vorbei. Ein Gaspedal-Sensor im Marussia streikte, Glock konnte mit all seiner Erfahrung einen schweren Einschlag verhindern. Die verlorene Trainingszeit hatte Folgen: Das Team konnte sich nicht ausreichend gut auf die veränderten Bedingungen einstellen.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock wird am Sonntag im Rennen einen Angriff auf Caterham starten Zoom

Der Deutsche hatte schließlich im Qualifying noch eine unliebsame Begegnung mit Red-Bull-Pilot Mark Webber. "Er ist mir vor das Auto gefahren. Er hat mir gesagt, dass er mich nicht gesehen hat. Er hat auch von der Box offenbar nichts gesagt bekommen", sagt Glock. "Wenn er nicht bestraft wird, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Wenn unsereins im Weg steht, gibt es sofort eine Strafe. Wenn er ohne Strafe davonkommt, ist es ein Ding der Unmöglichkeit."

Während der Hesse mit Journalisten am Tisch saß, berieten die Rennkommissare eine mögliche Bestrafung Webbers. "Mein Gefühl sagt mir, dass sie ihn verwarnen und sonst nichts machen. Was in meinen Augen kompletter Blödsinn ist", so Glock, der mit seiner Vermutung einen Volltreffer landete. Webber wurde nur verwarnt. "Ich werde mit Sicherheit noch einmal hingehen und es mir erklären lassen", so der Marussia-Pilot.

Im Rennen möchte Glock das geraderücken, was ihm im Qualifying nicht gelang: Caterham schlagen. "Die haben sich zum Samstag verbessert. In meinen Augen fahren die aber freitags auch ein etwas anderes Programm als wir", will der Deutsche dem Bild vom ersten Trainingstag nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Im Nacht-Grand-Prix in Singapur kommt es am Sonntag auf viele Faktoren an. Kernpunkt dürfte die Haltbarkeit der Reifen sein.


Fotos: Timo Glock, Großer Preis von Singapur


"Es werden zwei oder drei Stopps werden", erklärt Glock. Auf dem Stadtkurs sind die Unterschiede zwischen den Mischungen soft und supersoft sehr groß. Hinzu kommt, dass die Reifen am Ende eines Stints erheblich einbrechen. Im Rennen der GP2 am Samstag schwankten die Rundenzeiten um sechs bis sieben Sekunden. "Das kann hier auch passieren, oder wird sicherlich sogar passieren", meint der erfahrene Wahlschweizer.

Während er selbst sich auf die Jagd nach den Caterham-Piloten Heikki Kovalainen und Witali Petrow begeben wird, fährt sein Teamkollege Charles Pic am Sonntag ein Rennen mit Handcap. Dem Franzosen werden 20 Sekunden auf die Rennzeit addiert, weil er im Training rote Signale missachtet hatte. "So etwas hatte ich zuvor auch noch nie gehört. Es waren vielleicht einfach schon zu viele Zwischenfälle, auch was blaue Flaggen und so etwas angeht", meint Glock. Pic muss außerdem einen PR-Tag für die Sicherheitskampagne der FIA absolvieren.