• 24.07.2003 13:00

  • von Marcus Kollmann

Button: "Ein großartiges Rennen"

Der BAR-Honda-Pilot spricht über den Grand Prix in Silverstone, die Überholmanöver und seine Aufholjagd

(Motorsport-Total.com) - Für BAR-Honda-Pilot Jenson Button war der Großbritannien-Grand Prix letztes Wochenende nicht nur das 61 Formel-1-Rennen und sein vierter Heim-Grand Prix in der Königsklasse, sondern nach dem Verlauf des mit Höhen und Tiefen versehenen Rennwochenendes seiner Meinung nach auch das bislang beste Rennen in seiner Karriere.

Titel-Bild zur News: Jenson Button (BAR-Honda)

Button fuhr von Startplatz 20 los und wurde am Ende Achter

Nachdem der 23-Jährige in der für die Startaufstellung am Sonntag alles entscheidenden Qualifikation einen Fehler machte, indem er die letzte Kurve vor der Hangar-Geraden falsch erwischte und sich beim Überfahren des Randsteins die Vorderradaufhängung demolierte und die Runde nicht beenden konnte, zeigte er am Rennsonntag dann eine fahrerisch starke Leistung die ihm die volle Anerkennung seines Teamchefs einbrachte.

Nach dem Boxenstopp folgte die Ernüchterung

Nach 60 Runden überquerte der Brite die Ziellinie als Achter und holte damit einen WM-Punkt. Angesichts der Tatsache, dass er vom letzten Startplatz aus gestartet war und von den 20 Piloten nur 3 nicht die schwarz-weiß-karierte Flagge sahen, ein sehr gutes Ergebnis.

"Es war ein großartiges Rennen, denn das Gute war, dass ich vor dem zweiten Einsatz des Safety Cars, und nachdem ein paar Fahrer an der Box gewesen waren, schon auf Platz 12 lag. Als das Safety Car dann das zweite Mal draußen war und wir unserer Boxenstopps machten, fiel ich auf Position 18 zurück, denn ich war das zweite Auto in unserem Team und musste hinter Jacques warten. Als ich dann die Boxenstrasse entlang fuhr und meine Position auf der Tafel sah, dachte ich nur "Wie kann ich jetzt Achtzehnter sein? Ich war doch vor einer Sekunde noch Zwölfter!'", erklärt Button gegenüber 'Autosport', dass er seinen Augen nicht trauen wollte, als er P18 auf seiner Boxentafel ablas.

Aufholjagd ein fantastisches Gefühl

Sich den Weg durch das Fahrerfeld erneut nach vorne zu kämpfen gestaltete sich für den Briten dann entgegen seiner Annahme aber leichter als gedacht: "Ich glaubte, dass es hart werden würde, denn man muss in den ersten paar Runden überholen, doch genau das tat ich dann. Zuerst überholte ich die Minardis, dann einen der Jordans und Sauber und kämpfte mich wieder nach vorne. Das war ein fantastisches Gefühl."

Zweikämpfe hatte der BAR-Honda-Pilot aber nicht nur mit den anderen Fahrern im hinteren Mittelfeld, sondern auch mit Michael Schumacher, der bei den Boxenstopps ebenfalls weit nach hinten durchgereicht worden war, weil er ebenso wie Button hinter seinem Teamkollegen hatte warten müssen.

Button konnte Michael Schumacher auf Grund eines Fehlers überholen

"Ich überholte Michael im Komplex, weil er einen Fehler gemacht hatte", schildert Button wie er an dem Ferrari-Piloten vorbeikam. "Dann konnte ich ihn eine Weile hinter mir halten, doch auf der Geraden ging das nicht mehr, denn Jacques fuhr so dicht vor mir, dass ich durch die Becketts keine Aerodynamik mehr hatte. Michael konnte dadurch heranfahren und über die Innenseite durchstechen", so der 23-Jährige, der sich zwar gegen das Manöver des Weltmeisters wehrte, jedoch dabei keinen Erfolg hatte.

Neben Rubens Barrichello, der mit vielen Überholmanövern beeindruckte, war definitiv auch Button auf Grund seiner Aufholjagd ein Mann des Rennens. Dass sich sein Team nach der verpatzten Qualifikation schlussendlich nicht zum Start aus der Boxengasse, sondern zum regulären Start aus der Startaufstellung entschloss, sieht Button im Nachhinein mit gemischten Gefühlen.

"Wir entschieden das Samstagnacht und dachten noch einmal am Sonntagvormittag darüber nach. Wäre es nass gewesen, so wäre ich aus der Box gestartet, doch das war es nicht und wir konnten uns dieses Risiko nicht erlauben. Normalerweise kann man bis zu vier Autos beim Start überholen und ich habe fünf überholt."

Button: Start aus Boxengasse wäre besser gewesen

Diese Entscheidung brachte aber auch einen Nachteil mit sich. Angesichts des zweifachen Einsatzes des Safety Cars, wäre wohl der Start aus der Boxengasse besser gewesen, glaubt Button.

"Tatsächlich wäre es besser gewesen aus der Box zu starten, wenn man sich anschaut wie es letztendlich gelaufen ist, denn wir hätten dann auch die Flügeleinstellung verändern können, doch das konnten wir nicht und wir fuhren mit viel Flügel. Ich dachte deshalb, dass es sehr schwierig werden würde zu überholen, doch im Vergleich zu den Jordans und Sauber hatten wir genug Flügel um zu überholen, doch der Ferrari und der Williams sind einfach davongefahren. Mit Toyota war es genauso, denn am Ende konnte ich da Matta nicht überholen."

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